Wuppertal Ein Riesenpicknick zum Liefersack

Dieses Mal sollen es sich die Ronsdorfer am Freitagabend mit eigenen Tischen auf dem Bandwirkerplatz gemütlich machen.

Foto: J. Michaelis

Ronsdorf. Festlich gedeckte Tische, Tupperdosen, Sektgläser und ein Meer aus Teelichtern. Christel Auer, Vorsitzende des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins, hat sich in diesem Jahr zum Auftakt des Liefersacks am Freitagabend etwas ganz Besonderes ausgedacht: ein Riesenpicknick auf dem Bandwirkerplatz. „Die Idee habe ich mir aus Düsseldorf-Benrath abgeschaut“, verrät Christel Auer. Dort bauen jährlich hunderte Besucher ihre Tische im Schlosspark auf und verfolgen bei hausgemachtem Nudelsalat und Wein ein klassisches Musikkonzert unter freiem Himmel.

So eine gemütliche Stimmung will Auer nun auch auf dem Bandwirkerplatz sehen. „Die Leute können einfach ihre eigenen Tische mitbringen“, sagt Auer. Ebenso wird es möglich sein, sich im Vorfeld ein Plätzchen zu reservieren und gleich einen Tisch für zehn Euro zu mieten. Anmeldungen nimmt Heike Schwager unter Telefon 0202/46 95 91 entgegen. Wer die Tafel besonders festlich deckt, dem winkt als Gewinner des Abends eine Kiste Wein.

Passend zur gediegenen Stimmung am Freitagabend wird es anstelle rockiger Töne atmosphärische Musik von der Gruppe Talgold und Florian Franke geben. „Wir wollen einmal etwas anderes ausprobieren, damit es nicht langweilig wird“, sagt Christel Auer.

Die 21. Ausgabe des Liefersacks beinhaltet besonders viele neue Akzente. So wird es beispielsweise erstmals einen Weinstand geben. Am Sonntag warten gleich zwei Premieren auf die Besucher: Um 13 Uhr demonstriert der Jagd-Gebrauchshund-Verein „Bergisch-Land“ das Können seiner Hunde und um 15 Uhr gibt es erstmals einen ökumenischen Gottesdienst beim Liefersack. „Die Ronsdorfer Gemeinden sagten sofort: ,Ja, das machen wir’“, freut sich Auer.

Eine weitere Neuerung wird sein, dass die offizielle Eröffnung mit Oberbürgermeister Andreas Mucke bei der 21. Ausgabe des Liefersacks nun erstmals auf den Freitag um 19 Uhr vorgezogen wird. Auer und der Bürgerverein haben die Erfahrung gemacht: „Am Samstagvormittag sind noch nicht so viele Leute auf dem Platz.“ Dabei lockt ab 12 Uhr der große Spinning-Wettkampf zum Bandwirkerplatz. Und am Samstagabend heizt zur Abwechslung mal ein DJ den Gästen mit Unterhaltungsmusik ein. Laut Auer eine Neuerung, die auf ein bisschen mehr musikalische Vielfalt abzielt.

Trotzdem behält der Liefersack am Samstag mit diversen Vereinen und einem „hausgemachten“ Programm etwa mit der Bergischen Musikschule und dem Posaunenchor Ronsdorf sein bewährtes Format. Wie immer säumen 30 bis 35 Stände den Bandwirkerplatz — mehr geht nicht. „Wir haben eigentlich immer zu wenig Platz“, berichtet Auer.

Wobei sich in diesem Jahr ungewollt eine Lücke auftun könnte. Kurzfristig ist die Hüpfburg ausgefallen, die angemietet werden sollte, jetzt versuchen die Organisatoren auf den letzten Metern für Ersatz zu sorgen.

Auer ist mit ihren Aufgaben nicht allein. Mehr als 60 Helfer hat sie auf ihrer Liste. „Das sind echt viele Unterstützer“, sagt sie und möchte ausdrücklich Helfern und allen teilnehmenden Vereinen für das Engagement danken. Obwohl sie in diesem Jahr mit sechs krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte, war der Liefersack nie in Gefahr.

Die Erlöse des Liefersacks — im vergangenen Jahr waren es 11 000 Euro — kommen wie immer zur Hälfte den unterstützenden Vereinen und zur anderen Hälfte verschiedenen sozialen Einrichtungen zugute. „Wir versuchen dabei immer, Alt und Jung abzudecken, vom Altenheim bis zur Jugendeinrichtung“, sagt Christel Auer.