Ideen für die Ronsdorfer Jugendtreffs gesucht
Die Politik will dem Nachwuchs im Stadtteil mehr Möglichkeiten bieten — und Alternativen zum Ascheweg schaffen.
Ronsdorf. Eine Bürgersprechstunde zum Thema „Jugend in Ronsdorf“ soll künftig den Kontakt zwischen Jugend und Politik im Südhöhen-Stadtteil verbessern. Initiiert wurde sie vom CDU-Stadtverordneten Michael Hornung in Kooperation mit dem Vorsitzenden der Jungen Union Wuppertal, Björn Brick. Einen ersten Anlauf gab es vorige Woche. Insbesondere Jugendliche waren eingeladen, an der Sprechstunde teilzunehmen, Fragen zu stellen oder Kritik zu äußern. Das Problem: Niemand kam.
Das Ausbleiben der Besucher erklärt sich der 20-jährige Björn Brick vor allem dadurch, dass junge Menschen oft mit Berührungsängsten zu kämpfen hätten, sobald es um Politiker geht. „Wir müssen auf die Jugendlichen zugehen und zeigen, dass auch wir ganz normale Menschen in ihrem Alter sind,“ sagt er.
Die nächste Jugend-Sprechstunde soll im kommenden Sommer auf dem Bandwirkerplatz stattfinden. Unter freiem Himmel hoffe man, leichter in den Dialog zu kommen, sagt Stadtverordneter Michael Hornung.
Kurt-Joachim Wolffgang
Im Jahre 2011 erfreute sich der Ascheweg dank Facebook-Party zweifelhafter Berühmtheit. Bis heute gilt er als zentraler Treffpunkt für Jugendliche, die dort zu später Stunde gerne das eine oder andere Bier verzehren — ein Störfaktor für viele Anwohner. Ausweichmöglichkeiten existieren aber so gut wie keine. Hier sieht CDU-Stadtverordneter Kurt-Joachim Wolffgang Änderungsbedarf: „Es muss eine würdige Plattform für Jugendliche in Ronsdorf geschaffen werden, eine Gelegenheit, sich zu treffen — kostengünstig und zentral.“ Noch gäbe es aber keine geeignete Alternative, so der Stadtverordnete.
Auch Ronsdorfs Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) findet, gerade bei dem Angebot für Jugendliche über 16 Jahren „muss etwas geschehen“.
Gabriele Sonntag, Leiterin des städtischen Jugendzentrums Scheidtstraße, sieht in Ronsdorf durchaus Möglichkeiten für junge Leute seitens Kirchen und Stadt. Die Aufregung um den Ascheweg empfindet sie als „grundlegendes Bewusstseinsproblem in Ronsdorf“. „Jugendliche brauchen eben Freiräume, wo sie sich ohne pädagogische Begleitung ausprobieren können,“ sagt Sonntag. Als verbesserungswürdig empfindet sie allerdings die Anbindungen an die Stadtzentren Barmen und Elberfeld.