L 419: Bürgerinitiativen buhlen um die Gunst der Ronsdorfer
Zwei Initiativen fordern jetzt den Ausbau der L 419 — mit und ohne Tunnellösung.
Wuppertal. Die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ begrüßt die Gründung einer zweiten Initiative, die unter dem Namen „Ronsdorfer für die L 419“ den Ausbau der Parkstraße vorantreiben will. Peter Stuhlreiter, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“, sieht keinen grundlegenden Widerspruch in den Zielen beider Initiativen.
„Auch wir sind für einen Ausbau der Parkstraße. Wir unterscheiden uns derzeit nur in der Forderung, im Interesse der Ronsdorfer Bürger keine Billiglösung zu akzeptieren, sondern die Autobahn in einem Tunnel durch den Stadtteil zu führen“, heißt es in einer Stellungnahme von Stuhlreiter.
Von den Vertretern der Parteien erhofft sich Stuhlreiter, dass sie „mit ihren großen finanziellen Möglichkeiten in Ronsdorf Veranstaltungen finanzieren, auf denen die Vorteile, aber auch die Nachteile eines vierspurigen Ausbaus der L 419 und des Anschlusses an die A 1 vor der Blombachtalbrücke fair diskutiert werden“.
Die Initiative „Ronsdorfer für die L 419“ war vor wenigen Tagen von Politikern der SPD, darunter Hans-Walter Westebbe, CDU und FDP auf einer Internetseite in Erscheinung getreten. Im Januar soll es ein erstes Treffen der Befürworter eines zügigen Ausbaus geben, zu dem alle Bürger eingeladen sind.
Peter Stuhlreiter, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“
Die Initiatoren wollen damit den Druck auf das Land NRW aufrecht erhalten, das bisher zwar einen Rahmenplan erarbeitet hat, aber noch keinen konkreten Termin für den Ausbau der L 419 benennen kann. Die aktuellen Bauarbeiten sind lediglich dringend notwendige Reparaturen der Fahrbahndecke.
Peter Stuhlreiter von der Initiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ warnt davor, die Belastung durch den zunehmenden Lasterverkehr auf der Parkstraße zu unterschätzen. Das Land sei gerade dabei, sämtliche Gutachten zum Ausbau der Parkstraße, die für das Planfeststellungsverfahren gesetzlich vorgeschrieben sind, erneut erarbeiten zu lassen.
Während die Initiative „Ronsdorfer für die L 419“ Zuspruch von Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern erhält - darunter auch OB Peter Jung -, verweist die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ auf fast 2 500 Unterschriften für die Tunnellösung. Den Bau eines Tunnels zwischen Lichtscheider Kreisel und Erbschlöer Straße lehnt das Land NRW wegen der höheren Bau- und Folgekosten kategorisch ab.
„Die derzeitige Staulawine an der Parkstraße zeigt leider oder auch Gott sei Dank, dass wir Recht haben: Der derzeitige Stau würde bei dem vom Land geplanten Ausbau drei bis vier Jahre dauern“, warnt Stuhlreiter. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung der Bürgerinitiative „Ronsdorfer für die L 419“ gibt es doch: „Wir, die Bürgerinitiative ,Keine Autobahn durch Ronsdorf’, wollen nicht darüber diskutieren, welchen Charme eine von Parteien gegründete Bürgerinitiative für uns Bürger hat.“