L 419: Initiative will Alternative zu den Ausbauplänen

Einladung zur Unterschriftenaktion.

Ronsdorf. Griffige Schlagzeilen haben den Nachteil, nicht immer stimmig zu sein. Das kennt die Bürgerinitiative L 419, die am Samstag einen Informationsstand am Ascheweg in Ronsdorf aufgebaut hatte. Sie sei nicht „gegen den Ausbau der L 419“, wie es oft genug heiße, wohl aber gegen die Ausbaupläne des Landes in ihrer jetzigen Form. Was da am Reißbrett angelegt sei, erinnere allzu sehr an jene Sünde, die mit dem Bau der A 46 mitten durch Sonnborn begangen worden sei.

Per Fotomontage demonstriert die Bürgerinitiative zwei Ausbauvarianten. Die eine zeigt die Parkstraße an der Kreuzung Staubenthaler Straße mit rosafarbenen Rechtecken, die wie Vorhänge in die Landschaft schneiden. Es handelt sich um die sieben Meter hohen Lärmschutzwände, die das Land nach Verbreiterung der Straße an die Fahrbahnkante setzen möchte.

In der zweiten Variante bleibt der Blick frei, denn hier wird eine Troglösung mit Überdeckelung der Parkstraße gewählt.

Erhard Biermann, dessen Hausfassade direkt an die Parkstraße grenzt, würde, falls das Land auf seiner Lösung beharrt, beim Blick aus dem Fenster nur noch Wand sehen. Wie viel Abstand ihm zu dieser Barriere bleiben würde, kann er nur überschlagen. „Die Straße soll auf 45 Meter verbreitert werden. Da bleibt nicht viel Luft. Schließlich müssen noch Radweg, Fußweg und die Zufahrt zu meinem Haus einkalkuliert werden.“

Biermann wohnt seit 28 Jahren an der Parkstraße und hat den Verkehr wachsen hören. Nachbar Konrad Agosti kennt die Situation seit 15 Jahren, sein Schlafzimmer hat er längst auf die Südseite verlegt. Beide wünschen sich eine Lösung für den Lärm, aber in Form einer Überdeckelung der Schnellstraße.

Dafür konnte die Bürgerinitiative am Samstag 200 neue Unterschriften sammeln und ist nun bei etwa 1800 Unterzeichnern angelangt. Um weitere Mitstreiter will man sich am Scharpenacken, am Boltenberg, an der Linde, bei „WiR in Ronsdorf“ und bei den ortsansässigen Vereinen bemühen. Die Kernfrage der Bürger: „Wenn in Düsseldorf zig Kilometer untertunnelt werden, warum können es dann in Ronsdorf nicht 1,8 Kilometer sein?“