Was ist da los? (2): Ein echtes Idyll für Spiel und Spaß
Spaziergänger und Hundebesitzer pflegen ein freundliches Miteinander.
Scharpenacken. Sonntag, 10.30 Uhr auf dem Scharpenacken: Gleich am Eingang tummeln sich vier Personen. „Es ist ein internationales Treffen“, sagt eine von ihnen, Susanne Blank. Sie meint die Hunde: Ihre Paula, ein Mischling, stammt aus Italien, Labrador Elli aus Deutschland. Labrador-Mix Silas ist spanisch, Mischling Maly türkisch. Die vier Tierbesitzer kommen jeden Sonntag zu einem Spaziergang auf dem Scharpenacken zusammen.
Susanne Blank schätzt, wie ihre Freundin Daniela Böhm und das Ehepaar Karin und Helmut Schweiger, die Weitläufigkeit des Naherholungsgebiets. In vergangenen Zeiten war es eine Hofschaft in der einstigen Stadt Ronsdorf, 1502 erstmals urkundlich erwähnt.
Wer genau hinschaut, entdeckt Überreste der Bauernhöfe, die ab Mitte der 1930er Jahre der militärischen Nutzung wichen. Einige Gräben zeugen noch von dem 2002 stillgelegten Standortübungsplatz.
Der asphaltierte Scharpenacker Weg führt den Hügel hinauf, die Luft ist frisch. Spaziergänger, Hundebesitzer, Reiter, Radfahrer und sonstige Freizeitsportler sind an diesem Morgen unterwegs. Sie scheinen bemüht um ein freundliches Miteinander. Jeder nimmt Blickkontakt auf, grüßt.
„Hier muss sich jeder erholen können“, findet Hundebesitzerin Karin Schweiger. Man respektiere einander, beachte die Regeln. Angelo Matthes hat aus diesem Grund den Schäfer angesprochen, der soeben mit seinen grasenden Schafen auf den Scharpenacker Bergen vorüber gezogen ist.
Der Gleitschirmflieger macht Aufzieh-Übungen. „Fliegen darf ich hier nicht. Ich teste nur, wie der Schirm sich verhält.“ Er wartet, den Blick zur Konradshöhe gerichtet. Beim nächsten Windstoß greift er die bunten Schnüre, an denen der rund acht Kilo schwere Gleitschirm hängt, zieht ihn an, läuft rückwärts. Der gelb- und anthrazitfarbene Stoff bläht sich auf, steigt in die Höhe.
Ein schöner Anblick vor den Wolken, die sich dahinter wie die sprichwörtliche Watte auftürmen. An diesem höchsten Punkt sind kaum Besucher anzutreffen. Vogelstimmen mischen sich mit dem Rascheln trockener Blätter, die über den Asphalt wehen. Ein Hahn kräht in der Ferne, Hunde bellen, die Spitze des Toelleturms zeigt sich hinter einem Tal mit Weiden und Laubbäumen.
Der Erker einer Villa leuchtet gelb, ähnlich wie eine Gruppe von Blüten im von Klee durchzogenen Gras. Sonntagvormittag am Scharpenacken: eine Idylle.