Wasserturm: Granulat verschmutzt Autos und Fenster
Bei den Arbeiten in Lichtscheid wurden vom Wind Presskörner in Wohnbereiche geweht. Die Baufirma trägt die Reinigungskosten.
Lichtscheid. Gegen die Sanierung des Lichtscheider Wasserturms hat Hans Joachim Zeitler grundsätzlich keine Einwände, doch die Umsetzung der Arbeiten in den vergangenen Wochen hat den Anwohner schon genervt. Rund 100 Meter Luftlinie ist der Turm von seiner Wohnung an der Oberen Lichtenplatzer Straße entfernt. Durch die Sanierungsarbeiten seien die Anwohner von Lärm und Dreck betroffen gewesen, ärgert er sich. So hätte etwa das zum Abstrahlen verwendete Granulat Dachfenster und geparkte Autos verschmutzt. Außerdem seien Terrassen verdreckt worden. „Auch die Wäsche konnten wir nicht zum Trocknen rausstellen“, sagt Zeitler.
Das Problem trat beim Abstrahlen der sogenannten Untertasse des Wasserturmes auf. Der zu sanierende Bereich wurde zwar mit einer Folie abdeckt, die auf einem drehbaren Gerüst montiert war; offenbar trat aber doch an der Seite Granulat aus und wurde bei Wind verweht. Besonders bei „starkem Westwind“ habe sich die Situation verschärft, so Zeitler.
Bei den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) räumt man das Problem ein. In der vergangenen Woche gab es ein Treffen zwischen den WSW, Anwohnern und der ausführenden Firma aus Duisburg. Dabei erklärte sich das Unternehmen bereit, die Kosten für die Reinigung der Autos, Fenster und Grundstücksbereiche zu übernehmen, wie WSW-Pressereferent Rainer Friedrich gegenüber der WZ erklärt. Nach Angaben von Zeitler hat sich die Sache damit „zum Positiven gewendet“. Erfreut ist der Anwohner auch darüber, dass die Abstrahlarbeiten an der Untertasse mittlerweile beendet sind. Der über etwa vier Wochen andauernde Lärm durch das Abstrahlen sei „ganz schlimm“ gewesen.
Rund 30 000 Euro kostet die Sanierung des Wasserturms. Die Arbeiten beschränken sich auf die Außenhülle, dort sollen schadhafte Stellen erneuert werden. Der Turm wird während der gesamten Baumaßnahme in Betrieb bleiben, die Wasserversorgung ist nicht beeinträchtigt. Die Arbeiten sollen bis Mitte November beendet sein. Als nächster Schritt soll nun die Betonhülle des Wasserturmes wieder instand gesetzt werden. Dazu wird die Oberfläche mit einer neuen Beschichtung versehen. Zum Abschluss folgt der Anstrich.
Die Arbeiten waren beschlossen worden, nachdem Mitarbeiter der WSW Ende September 2015 den Turm überprüft hatten. Die letzte Prüfung davor hatte damals vier Jahre zurückgelegen. Bei der Routinekontrolle waren Ingenieure der WSW mit einem Hubsteiger an dem Turm hochgefahren. Diese Art der Überprüfung ist nötig, weil es an der Außenhülle witterungsbedingt zu Beschädigungen kommen kann, die nur aus direkter Nähe erkannt werden können. Der Wasserturm Lichtscheid wurde im Jahre 1975 gebaut und fasst rund 1540 Kubikmeter Wasser.