Ausstellung im Mai: „Sonderzüge in den Tod“
Das Projekt BügerBahnhof zeigt in seinen Räumen eine besondere Dokumentation.
Vohwinkel. Krieg, Vertreibung und Verfolgung. Das sind auch für die meisten Wuppertaler Begriffe aus Büchern und Filmen. Geschichten, die Eltern und Großeltern erzählen. Immer weniger Zeitzeugen können heute noch berichten, und umso wichtiger ist es deshalb, sich um Dokumentation zu kümmern, finden die Aktiven vom Projekt BürgerBahnhof im Vohwinkeler Bürgerverein.
Für gewöhnlich befassen sich die Bahnfreunde um den Vohwinkeler Fotografen Uli Kopka mit Aktionen rund um den Erhalt des 100 Jahre alten Vohwinkeler Bahnhofsgebäudes - doch im Mai holen sie eine besondere Ausstellung nach Vohwinkel: "Sonderzüge in den Tod. Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn."
Gezeigt werden Einzelschicksale von Kindern, Frauen und Männern, die in den Tod transportiert worden sind. Erarbeitet wurde die Ausstellung in Kooperation mit dem Centrum Judaicum und dem Deutschen Technikmuseum in Berlin. Die Biografien und Fotos werden in Vohwinkel mit einem umfangreichen Rahmenprogramm von Freitag, 7. Mai, bis Sonntag, 30. Mai, im Alten Wartesaal des Bahnhofs Vohwinkel gezeigt. Darüber freut sich Uli Kopka: "Meines Wissens wurde erstmalig eine bürgerschaftlich engagierte Initiative mit der Durchführung betraut."
Die Ausstellung beleuchtet die Rolle der damaligen Reichsbahn im Rahmen des großen Themas Verfolgung und Vertreibung - aber auch in Sachen Zwangsarbeit. Dazu referiert die Vohwinkelerin Lieselotte Bhatia vom Verein Spurensuche. "Wir würden uns sehr freuen, noch mehr Zeitzeugen gewinnen zu können", sagt sie. Bhatia hat bereits Kontakte zu ehemaligen holländischen Zwangsarbeitern und zu einer Frau aus der Ukraine, die nach dem Ende des Kriegs in Wuppertal geblieben ist.