Bremkamp: Kein Denkmalschutz
Landschaftsverband Rheinland ist gegen die Unterschutzstellung.
Vohwinkel. Kurz war die Aufregung, kurz und heftig: Nachdem vor gut zwei Wochen eine Denkmalschutzprüfung für das Kirchengebäude am Bremkamp angestrengt worden war, gab es gestern Entwarnung. Die Kirche wird nicht unter Schutz gestellt.
"Nach Auffassung des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege liegen für die Kirche keine Tatbestandsvoraussetzungen zur Begründung eines Denkmalwertes vor", heißt es in einem Nachtrag zur Sitzung des Ausschusses Wirtschaft, Stadtentwicklung und Stadtmarketing. "Bei der Kirche handelt es sich somit um kein Baudenkmal im Sinne des Paragraphen 2 Denkmalschutzgesetz NW."
"Wir sind sehr froh über diese Neuigkeit", sagt Pfarrer Frank Beyer, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde, "so bleiben wir handlungsfähig." Eine Entscheidung für Denkmalschutz hätte bedeutet, dass das Gebäude nicht wie geplant hätte abgerissen und das Gelände vermarktet werden können.
Hintergrund ist die nach wie vor schwierige Finanzlage der Gemeinde. Ein Erhalt beider Gebäude am Bremkamp - der Kirche und des Gemeindezentrums - ist für die Kirchengemeinde nach eigenen Angaben nicht mehr zu leisten, zumal das Gotteshaus sanierungsbedürftig ist. Vor eineinhalb Jahren hatte das Presbyterium daher die Schließung Ende 2008 beschlossen.
Zwischendurch gab es immer wieder Grund zur Hoffnung. Der Förderverein der Freunde und Förderer des Bezirks Bremkamp, der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel konnte in der Vergangenheit 30 000 Euro aufbringen.
Nachdem sich bis Mitte des Jahres kein finanzstarker Partner hatte finden lassen, wurde die sogenannte "Kleine Lösung" erarbeitet: Geplant sind dabei der Abriss der Kirche und der Verkauf des Geländes zum Erhalt des Gemeindezentrums auf fünf Jahre. Diesen Kompromiss will die Kirchenleitung nun weiter verfolgen. "Wir werden intensiv nach Investoren suchen", sagt Frank Beyer, "und wir hoffen dabei auf Akzeptanz am Bremkamp."
Dennoch bleibe es beim angekündigten Aus zum Jahresende, so Beyer. Ab Januar stehen Kirche und Gemeindezentrum also leer. Wann und vor allem wie es weitergeht, ob die Kirche abgerissen wird und das Gemeindezentrum möglicherweise wieder genutzt wird, ist derzeit völlig offen.