Der Siegeszug der Zauneidechse
Am Rangierbahnhof zeigt das Artenschutzprogramm Erfolge.
Vohwinkel. Hinter der Drucksache mit der Nummer VO / 0832 / 11 — sie hat nach dem Landschaftsbeirat nun auch den Umweltausschuss beschäftigt — verbirgt sich ein alter Bekannter: Auf dem Gelände des künftigen Mittelstandsparks in Vohwinkel fühlt sich die Zauneidechse inzwischen weit mehr als nur zu Hause: Wie die Stadt berichtet, profitieren neben ihnen auch seltene Kreuzkröten sowie Nachfalter und Kreuzkröten vom Artenschutzprogramm, das für das Baugelände am Rangierbahnhof verbindlich vorgeschrieben ist.
Einige Fragen dazu hatte auch Jörg Liesendahl, der die Wuppertaler Umweltverbände im Ausschuss vertritt: So ging es dabei unter anderem um die Größe der Biotope und um die natürlichen Wege, die die Tiere auf dem Gelände nutzen. Für die Stadt hob der Leiter des Ressorts für Umweltschutz, Ansgar Toennes, hervor, dass die Bauarbeiten im Einklang mit dem Artenschutz erledigt werden und auch die Umsiedlung der Tiere in jedem Fall mit der Unteren Landschaftsbehörde bei der Stadt abgestimmt werden muss.
Wie die Stadt berichtet, galten die bisherigen Bauarbeiten auf dem Gelände nicht nur Regenrückhaltebecken und Kanälen: Bevor sie in Angriff genommen wurden, sind die Flächen auf Tiere hin abgesucht worden, um sie einsammeln und auf die eigens für sie vorgesehene Artenschutzfläche umzusiedeln. Nach Rodungsarbeiten habe sich gezeigt, dass die Bestände der Zauneidechsen und Kreuzkröten wesentlich größer wurden, weil die Tiere auf den gelichteten Flächen nun bessere Lebensbedingungen vorfanden.
Daher habe man die Zauneidechsen angesichts großen Zahlen auch jenseits der Stadtgrenze umgesiedelt: So fanden die laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Tiere auch auf dem Gelände der Grube 7 in Gruiten — und damit auf auf Haaner Stadtgebiet — ein neues Zuhause.
Auf Wuppertaler Gebiet liegt ihre Artenschutzfläche westlich der Straße „Zur Linden“. Mit Blick auf die im nächsten Jahr geplanten Gewerbebauten sollen die Pflegearbeiten hier in diesem Winter intensiviert werden: Geplant sind Rodungen, Bodenarbeiten und Schotterflächen für die Zauneidechsen.
Für Kreuzkröten wurden auf dem Gelände erstmals Laichgewässer in Form von Tümpeln und Mulden angelegt, nachdem die Tiere bei Arbeiten für ein Regenrückhaltebecken gefunden wurden. Auch für die Kröten habe sich der Lebensraum damit entscheidend verbessert, erklärt die Stadt.
Um besonders geschützte Insekten in Form von Nachtfaltern und Kleinschmetterlingen nicht zu beeinträchtigen, sind bei Baugenehmigungsverfahren auf dem Gelände unter anderem auch Lichtimmissionen zu berücksichtigen: Hier geht es um Lichtlenkung, das Spektrum von Lampen, die Beleuchtungsdauer und um die Leuchtenhöhe.