Eine neue Leiterin für die Astrid-Lindgren-Schule

Susanne Wywiol liebt die neue Herausforderung.

Vohwinkel. Es ist ein Arbeitsplatz mit einigen Baumängeln, aber Susanne Wywiol würde nicht mehr tauschen wollen. Die junge Pädagogin ist seit Januar neue Leiterin der Astrid-Lindgren-Förderschule und fühlt sich im Stadtteil bereits zu Hause. Leistungsbereite Schüler, ein engagiertes Kollegium sowie ein riesiges Raumangebot mit vielen Möglichkeiten haben sie schnell überzeugt.

Ein Wermutstropfen ist allerdings die problematische Situation in Teilen des Hauptgebäudes. Ein undichtes Dach, unverputzte Wände und Feuchtigkeit mit Schimmelbildung machen die Lernbedingungen dort schwierig. Das Gebäudemanagement hat bereits Sofortmaßnahmen angekündigt.

"Die Grundsubstanz ist in Ordnung und es ist ja auch nur ein Teil der Räume betroffen", sagt Wywiol. Entschieden wendet sie sich gegen die Einschätzung der Verwaltung, nach der eine langfristige Perspektive am Standort in der Brucher Straße durch hohe Investitionskosten fraglich ist.

Eine Verlegung der Schule, etwa an den Elfenhang, lehnt sie ab. "Wir sind im Stadtteilzentrum gut vernetzt und unsere Schüler fühlen sich hier sehr wohl", sagt die Pädagogin. Die 35-Jährige wusste früh, dass sie sich für den Bereich Sonderpädagogik interessiert. "Ich habe schon als Jugendliche Bücher über Autismus gelesen", sagt sie.

Nach dem Studium sammelte sie praktische Erfahrungen an Schulen. Zudem leitete sie Fortbildungen zum Thema Therapie und Beratung und lehrte an der Uni Köln über den Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern. In Vohwinkel übernimmt Susanne Wywiol ihre erste Schulleitung und hat schon viel angestoßen. Sozialtraining, Sprach- und Ergotherapie, psychologische Betreuung sowie die Zusammenarbeit mit Künstlern sind Schwerpunkte. Besonders schätzt sie den Zusammenhalt im Kollegium. "Das ist der Schlüssel zum Erfolg", sagt sie. Stolz ist sie auch auf ein breites Angebot außerschulischer Aktivitäten wie Ausflüge, Feiern oder Sportangebote. "Das geht natürlich nur dank Sponsoren, denen wir sehr dankbar sind."

Vorurteile gegen Lernbehinderungen begegnet sie selbstbewusst. "Durch eine gezielte Förderung schaffen viele unserer Schüler den Sprung in eine Ausbildung und haben eine gute Zukunftsperspektive", sagt Susanne Wywiol. Kritisch sieht sie die EU-Pläne, nach denen ein Großteil der Förderschüler zukünftig in den Unterricht der regulären Schulformen integriert und nur 20 Prozent in sogenannten Kompetenzzentren aufgenommen würden. "Das wird in der Praxis zu großen Problemen führen", sagt Wywiol.