Projekt Stadtteiltreff in Heckinghausen wächst

Heckinghausen. · Der Rohbau soll Ende des Jahres stehen. Das komplette Gebäude an der Heckinghauser Straße könnte Ende 2020 fertig sein.

 Vom Gaskessel aus lässt sich der Grundriss des Stadtteilzentrums gut sehen.

Vom Gaskessel aus lässt sich der Grundriss des Stadtteilzentrums gut sehen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Rohbau wächst von Tag zu Tag. Seit im August die Bauarbeiten für das neue Stadteilzentrum an der Heckinghauser Straße 195 begonnen haben, scheint man quasi zuschauen zu können, wie das neue Gebäude entsteht. „Aktuell läuft es sehr zügig“, sagt Andrea Simon, Projektleiterin des Gebäudemanagements Wuppertal (GMW). Das sei bei Rohbauten nicht ungewöhnlich. „Wenn das Wetter so bleibt und es nicht in Strömen gießt, wird der Rohbau Ende des Jahres fertig“, sagt Simon. Die Sparren für den Dachstuhl sollen im Januar aufgesetzt werden, Ende des Monats könnte dann schon das Richtfest gefeiert werden. Anschließend werde die Fassade aufgesetzt und das Gebäude geschlossen.

Andrea Simon rechnet damit, dass im Frühjahr mit dem Innenausbau begonnen werden kann. „Er kann zum Teil parallel zu den Außenarbeiten erfolgen“, sagt die Projektleiterin. Der Terminplan sehe vor, bis Ende 2020 fertig zu sein. „Das ist ein strammer Plan, der aber von vornherein so gesetzt war“, sagt Simon. Bislang sind keine Hindernisse aufgetaucht, die das Projektziel gefährden würden. Nur beim Abriss waren Keller aus der Vorkriegszeit entdeckt worden. Diese waren bereits verfüllt und nicht in den Plänen verzeichnet. „Das hat aber keine nennenswerten Zeitverzögerungen verursacht“, sagt Simon.

Der alte Stadtteiltreff war zu klein für das gut nachgefragte Angebot

Der Neubau wird nötig, weil der bisherige Stadtteiltreff aus allen Nähten platzte. Das neue Gebäude hat eine deutlich größere Nutzfläche, die dem künftigen Stadtteilzentrum zur Verfügung steht. Von rund 630 Quadratmetern Fläche wird das Angebot mit 1700 Quadratmetern fast verdreifacht. Statt eines eingeschossigen Gebäudes entsteht ein dreigeschossiges Objekt. Die Kosten für das neue Gebäude liegen bei fünf Millionen Euro, von denen die EU im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Heckinghausen“ aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) 90 Prozent übernimmt. Die Stadt Wuppertal steuert den Rest der Summe bei.

Inzwischen sind zwei der drei Geschosse bereits fast fertig. „Wir sind gerade in den Endzügen der ersten Etage“, sagt Andrea Simon. Der Leiter des Stadtteiltreffs, Christof Oliveri, findet es spannend zuzuschauen, wie schnell der Rohbau errichtet wird: „Interessant ist die Ansicht vom Gaskessel aus, da ist bereits der Grundriss zu erkennen“, sagt Oliveri, der sich besonders auf das größere Platzangebot freut. Der klassische Offene Kinder- und Jugendtreff soll ausgebaut werden und mit einer Kletterwand einen neuen Schwerpunkt im Bereich Sport- und Erlebnispädagogik bekommen. Außerdem soll es ein Eltern- und Familiencafé und Familienfreizeiten geben, aber auch Bildungsangebote oder Platz für Gruppen, Initiativen und Vereine. „Aus dem Stadtteiltreff wird damit ein Stadtteilzentrum“, sagt Oliveri.

Die Pläne sehen einen zweiteiligen Gebäudekomplex vor, dessen östlicher Teil parallel zur Heckinghauser Straße verläuft und dessen zweiter Teil im 45-Grad-Winkel dazu angebaut wird. Das größere Gebäude kann dann auch parallel von mehreren Gruppen genutzt werden. Gruppen aus dem Stadtteil wie der Ortsverein „Zwar – Zwischen Arbeit und Ruhestand“ können sich zum Beispiel zurzeit nur abends treffen, wenn der Offene Kinder- und Jugendtreff geschlossen ist.

Auch mehrere Eingänge erleichtern die Mehrfachnutzung: „Die neuen Eingänge eröffnen die Möglichkeit, einzelne Gebäudebereiche auch außerhalb der Kernzeiten zu öffnen“, sagt Christof Oliveri. Er genieße es jedes Mal, wenn er sehe, dass „viele Menschen auf der Baustelle zugange sind“.

Obwohl der Rohbau fast steht, wird der Innenausbau seine Zeit brauchen. Es fehlen unter anderem noch Kabel, Leitungen für Sanitär und Heizung sowie Böden und die Fassade. „Der Rohbau ist wie ein Skelett“, sagt Projektleiterin Andrea Simon. „Damit das Gebäude funktioniert, fehlen noch Nervenstränge, Muskeln und die Haut.“