Wuppertal Stadtvilla im Briller Viertel wird zum Ausstellungsort
Der Schwede Leif Skoglöf ist der erste, der seine Werke in den Räumen an der Moltkestraße 51 präsentiert.
Im Briller Viertel gibt es bald einen neuen Ausstellungsort. Bisher kennt man das Haus Moltkestraße 51 als denkmalgeschützte Villa und Sitz der Kanzlei Reimann. Ab Montag werden hier Bilder des Malers Leif Skoglöf zu sehen sein.
„Kunst trifft Wirtschaft“ nennt Kunstberater Frank Ifang sein Projekt. Sein Gedanke ist, dass der Dialog von Unternehmern und Künstlern ein Nährboden für starke Netzwerke ist. Fürs Projekt stellt Ulrich Reimann Räume zur Verfügung, die er und seine gut zwanzig Mitarbeiter nicht als Arbeitsplatz nutzen. „Die Bilder hängen im Eingangsbereich und in Besprechungsräumen“, erklärt der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Nach abgeschlossener Renovierung und Vorbereitungszeit öffnete sich die Kanzlei in dieser Woche zum ersten Mal der Kunst. Der Schwede Skoglöf, der seit über 30 Jahren in Wuppertal lebt und arbeitet, nahm Maß für seine großformatigen Bilder und füllte mit ihnen die weißen Wände.
Die Ausstellung in der Villa sieht Skoglöf als „goldene Möglichkeit, einen ganz anderen Kliententyp“ für sein Schaffen zu interessieren. Mandanten der Kanzlei, die sonst nie eine Galerie besuchen. Als Ifang bei ihm anfragte, sagte Skoglöf sofort zu. Zum Aufeinandertreffen der Sphären Kunst und Wirtschaft passen auch seine Bilder. Eine ganze Reihe stellen Begegnungen auf dem Jakobsweg dar. Die Pilgerreise inspiriert die Figuren zu überschwänglichen Gesten. Zu selbstbewusst erhobenen Köpfen, zu gereckten Armen, die wie Flügel in einen weiten Himmel ragen.
Als „repräsentative Ausstellungsfläche“, wie Frank Ifang das Haus Moltkestraße 51 nennt, eignet es sich auch deshalb so gut, weil es selbst ein architektonisches Kunstwerk ist. Mit seinen klassizistischen Fassaden und dem großzügigen Treppenaufgang gehört es zu den Schmuckstücken des Elberfelder Villenviertels.
Zum prachtvollen Anwesen kommt seine wechselvolle Geschichte. Durch seine Bekanntschaft mit Dr. Werner Schniewind, Spross der Wuppertaler Fabrikantenfamilie, kann Ulrich Reimann aus dem Nähkästchen plaudern. Das Haus sei 1910 gebaut worden und bis in die 1970er Jahre im Besitz der Schniewinds. Anders als die so genannte „Schniewindsche Villa“, die vor 1900 unter der Adresse Deweerthstraße 65-67 erbaut wurde, blieb sie von der Zerstörung im Krieg verschont.
Nach dem Verkauf wurde das Haus Sitz der Firma Kinomat. Hier traf Wirtschaft auf Film. Man produzierte Dia-Fotos mit Kinowerbung und richtete im Keller ein eigenes Aufnahmestudio. Aus dem Firmensitz wurde eine Kanzlei, als Ulrich Reimann 1992 mit drei Anwaltskollegen einzog.
Die Ausstellung von Leif Skoglöf wird am Montag, 22. Mai, um 19 Uhr eröffnet. Die Bilder sind mo bis do, 7.30 bis 16.30 Uhr, fr von 7.30 bis 13.30 sowie nach Vereinbarung (Telefon 307640) zu sehen.