ÖPNV-Kürzungen Stadtwerke halten an Kürzungen fest
Nützenberg. · Nachgehakt Nützenberger Straße: Eltern und Schulleitungen kritisieren die WSW.
Enttäuschte Bezirksvertreter, ein wütender Schulleiter und eine Entscheidung im letzten Moment. Schulbuskürzungen im Nachmittagsbereich treffen die Grundschule Nützenberger Straße und die Sophienschule.
Von den drei Schulbussen, die bisher die Kinder nach Schulende abholen und in Richtung Düsseldorfer Straße und Pahlkestraße bringen, soll lediglich die Abfahrt um 13.15 Uhr erhalten bleiben. Jedoch nur bis zu den Weihnachtsferien. „Falls Unsicherheiten bei Eltern und ihren Kindern bestehen, wie man nach Schulschluss über die regulären Linien nach Hause kommt, bleiben diese vier Wochen als Übergangszeit zum Üben“, begründet Holger Stephan, Pressesprecher der Stadtwerke (WSW), die leicht geänderten Pläne. „Im neuen Jahr ist definitiv Schluss mit den E-Fahrzeugen am Nachmittag“, so Stephan. Der Bus, der die Kinder morgens zur Schule bringt, solle aber weiterhin bestehen bleiben.
Schulleiter Voß hätte sich ein Gesprächsangebot gewünscht
„Zynisch“ findet das Richard Voß, Schulleiter der betroffenen Grundschule. „Ich bin enttäuscht und hätte mir ein Gesprächsangebot der WSW gewünscht.“ Besprochen wurde das Thema zuletzt in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) vom 7. November, bei der auch Voß anwesend war. Zustimmungspflichtig ist die Entscheidung jedoch nicht. Rein formal hätte die BV gar nicht einbezogen werden müssen.
„Als wir von den Plänen der WSW erfuhren, waren unsere ersten Gedanken „das ist eine Katastrophe, wie soll unser Kind jetzt nach Hause kommen?“, sorgen sich die Eltern Alexander und Natascha Melcher. Die Linie 629 stelle für sie keine Alternative dar. „Unser Kind müsste dann zweimal umsteigen“, so die Melchers. Schulleiter, Bezirksvertreter und Eltern sind sich einig, dass anstelle der Streichung über die Umstellung der Abfahrtszeiten nachgedacht werden muss. „Das Unternehmen sollte sich doch eher fragen: ‚Wo sind meine Kunden geblieben‘?“, sagt Bezirksvertreterin Sabine Schmidt (SPD) und spielt auf die Kundenzählungen der WSW an, die ergeben hätten, dass teils nur fünf Schüler in den Bussen sitzen.
CDU-Mann Kühme sagt, das seine keine Art, mit Kindern umzugehen
„Der Nachmittagsverkehr stand schon oft auf der Tagesordnung, aber passiert ist bisher nichts“, berichtet auch BV-Mitglied Karl Kühme (CDU) von alternativen Lösungsvorschlägen.
Kritik ernten die Stadtwerke auch für die späte Kommunikation der Kürzung. „Das jetzt quasi in einer Nacht- und Nebelaktion durchzuführen, ist keine Art, mit Kunden umzugehen“, betont Kühme. Auch die Eltern der betroffenen Schüler hätten so erst am Freitag per Elternbrief informiert werden können, als die Entscheidung der Stadtwerke bekannt gegeben wurde. „Wir sehen die Stadtwerke jetzt am Zug“, schließt Voß. „Wir sind für alle pragmatischen Lösungen offen und wollen ein persönliches Gespräch.“