Steampunk: Unterwegs im Stil von Jules Verne
Im „Steampunk“ verbinden sich historische Kleidung und mechanische Element.
Wuppertal. Viktorianische Kleidung des 19. Jahrhunderts, kombiniert mit mechanischen Elementen wie Zahnrädern und Uhren — die Schautruppe Luftschiffpiraten schafft sich so eine ganz eigene Stilrichtung. „Steampunk“ nennt sich das Ganze.
„Steampunk bedeutet, dass die Zukunftsvorstellungen des viktorianischen Zeitalters aufgegriffen und mit modernen und futuristischen Elementen verknüpft werden“, erklärt Darstellerin Nicole Paul. Sie ist einer der Luftpiraten der „Steampunk Expeditions-Gesellschaft“.
Die Truppe besteht aus sechs Mitgliedern zwischen 20 und 40 Jahren. Im Alltag sind die Mitglieder Erzieher, Metallarbeiter, Studenten.
Nicole Paul
Viele Steampunker orientieren sich an den Werken des Schriftstellers Jules Verne. „Wir spielen aber nicht die Romane, sondern die Idee des Jules Verne nach“, sagt Paul. So werden alte Vorstellungen mit moderner Technik verknüpft.
Ihre Kleidung näht die Gruppe selbst oder gestaltet alte Fundstücke um. Auch Thomas Nusch hat viele Teile seiner Kleidung selbst hergestellt. „Meinen Hut habe ich beispielsweise aus einer alten Ledercouch genäht.“
Was fasziniert an der Steampunkbewegung? Nicole Paul liebt die Freiheit, die Steampunk bietet: „Mir gefällt die Verbindung zwischen Historie und Fantasie. Steampunk hat eine geschichtliche Basis, die aber nicht an Normen gekoppelt ist, wie zum Beispiel authentische historische Darstellungen.“
Die Steampunk Expeditions-Gesellschaft besucht Live-Rollenspiel- und Fantasy-Veranstaltungen sowie spezielle Steampunk-Feste. Dabei verkörpern sie nicht die Aristokratie, sondern stehen auf der anderen Seite des Gesetzes. „Die Luftschiffpiraten sind Gauner, Schurken und Halunken, die die Welt erkunden“, sagt Steampunker Thomas Nusch schmunzelnd.
Um sich ihr Hobby zu finanzieren, bietet die vielseitige Truppe auf den besuchten Veranstaltungen beispielsweise Tanz, Improvisationstheater oder Nerf-Pistolen-Schießen an .