Nachgehakt: Tagesmütter bekommen 4,50 Euro
Betreuerinnen fordern 5,50 Euro und wollen notfalls klagen.
Wuppertal. Die Stadt zahlt den Tagesmüttern ab dem 1. August 4,50 Euro pro Kind und Stunde — das hat die Politik in der jüngsten Ratssitzung beschlossen. Änderungen sind aber nicht ausgeschlossen, der Rat schickte den Entscheid zurück in die Fachausschüsse. Ein Bürgerantrag der Tagesmütter fordert einen Stundensatz von 5,50 Euro. Ein Antrag, für den es große Zustimmung gab, wie Sprecherin Ursula Tigges berichtet.
Vorbehaltlich werden die Tagesmütter aber wieder klagen. Das geht rechtlich nicht anders, erläutert Ursula Tigges. Denn eigentlich sei die Entscheidung ein kleiner Schritt in die richtige Richtung: „Das war nicht anders zu erwarten, das ist okay so.“ Hätte die Politik den Verwaltungsvorschlag abgelehnt, wäre der städtische Beitrag bis zur Neuberechnung bei 3,90 Euro geblieben. Nun bleibt die Hoffnung bei den Tagesmüttern, dass sich in den Ausschüssen etwas tut.
Positiv sehen die Tagesmütter, dass sie zumindest in einer Sache mit den Kindertagesstätten gleichgestellt worden sind: Die Tageskinder haben ab sofort während der Betreuungszeiten freien Eintritt in den Zoo. „Das ist ein Bonbon der Stadt, ein Schritt in die richtige Richtung.“
Auch wirkt Sprecherin Tigges des Streitens und Klagens überdrüssig: „Unsere Zeit und Kraft sollten wir eigentlich in die U3-Betreuung investieren und nicht in den Kampf um eine gerechte Bezahlung.“ Die liegt nicht nur aus ihrer Sicht bei 5,50 Euro: Die Forderung stütze sich auf eine Diskussion rund um die Revision des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz). In dieser stellte Familienministerin Ute Schäfer (SPD) klar, dass 5,50 Euro „auskömmlich“ sind. tobe/ab