Wuppertal Stellplätze: Taxifahrer sehen sich am neuen Döppersberg im Abseits

Wuppertal bekommt ein neues Einkaufszentrum. Schon naht Ärger: Für Taxis sind nicht genügend Stellplätze vorhanden. Die Fahrer üben scharfe Kritik.

Wuppertal: Stellplätze: Taxifahrer sehen sich am neuen Döppersberg im Abseits
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wenn der neue Döppersberg fertig ist, dann gibt es auch neue Plätze für die Taxen — nah an der Mall, wo die Reisenden aus dem Bahnhof treten. Die neuen Taxiplätze werden direkt zwischen dem Investoren-Kubus — also Primark — und der Mall liegen, zwölf an der Zahl. Trotz der Lage und der scheinbar hohen Anzahl der Plätze sehen die Taxifahrer aber Probleme.

Hakan Sipahi aus dem Vorstand der Taxizentrale sagt zwar, der Plan sei sehr interessant. Aber ob das auch zufriedenstellend sei, werde sich erst zeigen müssen. Er sieht gleich mehrere Probleme mit dem Standort. Einerseits gebe es mit den zwölf Plätzen acht weniger als zuvor. „Im alten Rondell gab es 20 Taxihaltestellen. Wenn ein Inter City einfährt und die Leute kommen, sind ratz fatz zehn Taxen weg — wenn nicht mehr.“ Wie die Stadt die acht fehlenden Plätze ersetzen will, ist ihm noch nicht klar.

Thomas Eiting, Sprecher der Stadt, sagt, es gebe Pläne, drei Stellplätze am Inter City Hotel einzurichten. Von dort aus könnten die Fahrer sehen, wenn andere Taxen wegfahren und nachrücken. Auch am Wuppertal Institut gebe es Platz. Sicher ist aber noch nicht, wie viele Taxen dort Platz finden. Ob die Taxen also mit alter Stärke auflaufen können, ist noch offen.

Ein zweiter Punkt ist für Hakan Sipahi die unsichere Bausituation. Denn solange der Döppersberg nicht ganz fertig ist, bleiben die Taxen an Gleis 1 — wo sie laut Sipahi mittlerweile gut verortet und bekannt sind. Aber wenn der Investor Clees mit den Arbeiten am FOC in der Bahndirektion beginnt oder die Bahn am Bahnhof arbeitet, können die Taxen dort nicht mehr stehen. Sollte sich das mit der restlichen Bauzeit des Döppersbergs überschneiden, müssten die Taxen zum Wuppertal Institut ausweichen. Sipahi sagt, das sei viel zu weit weg und schwierig für die Kunden. „Wie sollen die dahin kommen?“, fragt er — häufig kämen Fahrgäste mit viel Gepäck, viele hätten es eilig.

Die Stadt weiß um die Probleme — sieht aber keine andere Möglichkeit. Eiting bestätigt, dass das nicht ideal sei. Aber die Baustelle gehe eben vor. Währenddessen sollen die Taxen „so nah wie möglich“ am Bahnhof stehen - und näher sei während der Bauarbeiten eben nicht möglich.

Für die Taxen ist das ärgerlich und ein Unsicherheitsfaktor. Zumal die Taxizentrale — als Zusammenschluss fast aller Taxiunternehmen der Stadt — auch den künftigen Standort kritisch sieht. „In der ersten Planung für den Döppersberg waren die Taxen noch auf dem Busbahnhof eingeplant“, sagt Sipahi - was die Stadt mit Blick auf die Pläne abstreitet. Das sei nie Thema gewesen, sagt die Stadt. Sipahi sieht die Wagen jetzt dennoch in einer tiefen Schlucht zwischen zwei riesigen Mauern. „Die Mauer am Primark ist dunkel, der Himmel häufig auch. Das wird eine dunkle Geschichte.“ Er empfindet es so, als seien die Taxen ins Abseits geschoben worden zugunsten der Busse, die oben mehr Platz haben sollen.

Auch für die Zufahrt zu den Stellplätzen sieht er schwarz: „Wenn da zwei Gelenkbusse von je 20 Metern auf oder über die B7 wollen, dann blockieren die unsere Zu- und Ausfahrt“, spekuliert er.

Ob die Bedenken noch ausgeräumt werden können, ist unklar. Am 14. Juni werden die Taxiunternehmer laut Sipahi mit OB Andreas Mucke zusammensitzen und ihre Bedenken äußern. Der Ort der neuen Stellplätze steht aber bereits fest, seit der Investor für den Kubus gefunden ist — daran wird sich nichts mehr ändern. Ob es an der Bahnhofsstraße etwa weitere Stellplätze geben könne, so Eiting, sei reine Spekulation. „Das ist zur Zeit nicht absehbar.“