Straßenforum: Lässt NRW Ronsdorf im Stau stehen?
Beim verkehrspolitischen Treffen der IHK wurde am Donnerstag über den Ausbau der Parkstraße diskutiert.
Wuppertal. In zwei Wochen wird die Landesregierung erklären, wann und in welcher Form Wuppertal mit dem Ausbau der Parkstraße und dem Lückenschluss hin zur A 1 rechnen kann. Das berichtete Horst Becker — Landtagsabgeordneter der Grünen und Parlamentarischer Staatssekretär im Landesverkehrsministerium — am Donnerstagabend beim 1. Straßenforum des Bergischen Städtedreiecks auf Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Man werde „die Straße weiter planen und zum Abschluss bringen“, sagte Becker mit Blick auf die L 419. Er betonte aber auch, dass man beim Ausbau der Parkstraße in Ronsdorf die „Menschen mitnehmen“ müsse — insbesondere beim Lärmschutz. „Im Moment“ stecke man „noch in der Priorisierung“ und werde nach Abstimmung mit allen Gremien in zwei Wochen Fakten liefern. „Mehr kann ich heute nicht sagen.“
Er sei „nicht gegen das Projekt“, erklärte Becker in der Diskussionsrunde, in der unter anderem auch Oberbürgermeister Peter Jung saß und — ebenso wie sein Solinger Amtskollege Norbert Feith — eine für die bergischen Städte verlässliche Verkehrsplanung der Landesregierungen forderte. Ganz gleich, unter welcher politischen Konstellation.
Jung bezeichnete es als „Skandal“, dass man angesichts der angespannten Verkehrslage immer noch nichts Konkretes zum Lückenschluss auf den Südhöhen in der Hand habe: Spätestens nach der ersten Sprengung für den Burgholz-Tunnel habe sich das Land darauf einstellen müssen.
Wuppertal habe die Ansiedlung großer Landeseinrichtungen auf den Südhöhen ermöglicht und erwarte im Gegenzug nun den versprochenen Lückenschluss — auch nach dem Regierungswechsel in Düsseldorf. Beckers Ankündigung wertete Jung als Zeichen dafür, „dass der Ausbau kommt.“ Wie der Staatssekretär berichtete, wird zur Finanzierung mit dem Bund als Baulastträger verhandelt und dem Lückenschluss dabei eine große Bedeutung für das Autobahnnetz beigemessen.
IHK-Präsident Friedhelm Sträter und Hauptgeschäftsführer Michael Wenge unterstrichen ebenfalls, dass an der Südtangente kein Weg vorbeiführe. Sträter: „Wuppertal braucht diesen Straßenausbau.“ Zurückgewiesen wurden Spekulationen, nach denen die Stadt Wuppertal beim Ausbau der L 419 die Blombachtalbrücke übernehmen müsse. Jung: „Damit wäre die Stadt überfordert.“