Streit in der Rechten Szene endete mit Bewährung
Fünf zum Teil bewaffnete Männer stürmten 2009 eine Wohnung in Vohwinkel
Wuppertal. Es waren schwere Vorwürfe, wegen derer sich gestern fünf Männer im Alter zwischen 19 und 30 Jahren vor dem Amtsgericht verantworten mussten. In den frühen Morgenstunden des 28. Februar 2009 sollen sie laut Anklage in die Wohnung einer Bekannten in Vohwinkel gestürmt sein, in der sich neben der Mieterin noch drei weitere Männer befanden. Während zwei der Angeklagten zwei der Männer in Schach hielten, traten und prügelten die anderen drei auf einen schlafenden und stark alkoholisierten Mann - zum Teil mit Baseballschläger und einem Besenstiel - ein. Das Jugendschöffengericht verurteilte sie zu Bewährungsstrafen zwischen sechs und zehn Monaten sowie in einem Fall zu zwei Wochen Dauerarrest. Zwei Urteile sind rechtskräftig.
Die Angeklagten - sie sollen, wie auch die mutmaßlichen Opfer, alle der rechten Szene angehören - räumten die Taten gestern weitgehend ein. Um eine politisch motivierte Tat handelte es sich jedoch nicht. Vorangegangen war ein Streit um die Ex-Freundin eines Angeklagten, bei dem er selbst Prügel kassierte. Mit der Aktion wollte er sich dafür rächen.
Als "üble, brutale Tat" in den "Kreisen Gleichgesinnter" wertete das Gericht gestern den Überfall, bei dem nur mit Glück nichts "Schlimmeres" passiert sei, so das Gericht. Eines der Opfer, saß Anfang des Jahres selbst auf der Anklagebank. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurde er vom Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt. Er hatte im Jahr 2008 einem 20-Jährigen den Schädel gebrochen. Er sitzt in dieser Sache derzeit in Haft und wurde für seine Zeugenaussage gestern vorgeführt.