Stütze 304: Der letzte Eingriff am Gerüst der Schwebebahn

Hochbetrieb auf den finalen Baustellen: Der gut 34 Tonnen schwere Koloss über der Wupper wird jetzt ersetzt. An der Station Werther Brücke sind etliche Holzbohlen für den Bahnsteig gestohlen worden.

Wuppertal. Spektakulär unspektakulär zeigte sie sich zumindest am Donnerstagmittag noch — die Schwebebahnbaustelle am Hardtufer: Dort werden während der dreiwöchigen Sommerpause die Pendelstütze und Brücke 304 ersetzt und noch einmal insgesamt 1,2 Millionen Euro in das „Rückgrat“ des Wuppertaler Wahrzeichens investiert. „Im Moment läuft alles wie geplant“, berichtet Michael Krietemeyer, Projektleiter bei den Stadtwerken, beim Ortstermin an der Wupper.

Für die Baustelle an der Station Werther Brücke gilt das nicht: In Barmen wurden Holzbohlen gestohlen und offenbar mit einem Anhänger oder Lkw abtransportiert, die eigentlich für den Bahnsteig gedacht waren. Die WSW haben Anzeige erstattet und wollen die Station nach der Sommerpause wie geplant in Betrieb nehmen. In der kommenden Woche sollen die Aufzüge an den Start gehen.

Auf den Abbau der provisorischen Verkehrsführung wird der Verkehr auf der B 7 in der Nachbarschaft allerdings noch bis zum Herbst warten müssen: Um Platz für die Großbaustelle zu schaffen, wurden die Fahrspuren an der Höhne versetzt. Wie berichtet, kostet die neue Station Werther Brücke nach historischem Vorbild etwa neun Millionen Euro.

Und auch die neue Wagenhalle in Oberbarmen füllt sich jetzt nach und nach mit Betriebstechnik, unter anderem für die Verriegelung der Weichenwagen per Motor. Wenn auch verspätet — nach der Insolvenz der Herstellerfirma (die WZ berichtete) — treffen jetzt die noch ausstehenden Fassadenteile auf der Großbaustelle am Berliner Platz ein.

Auf dem Arbeitsprogramm der nächsten Tage steht die Montage und Inbetriebnahme der Rolltore, und auch der Dachdecker kann anrücken, nachdem die Fassade in weiten Teil installiert ist.

Und die Brücke 304? Um sie per Kran aus dem Gerüst zu heben, mussten zuvor die Stromleitungen über dem Fahrweg angehoben und auf eine provisorische Brücke gelegt werden. So werden die Leitungen nicht gekappt und kommen wieder an ihren alten Platz, sobald die Lücke im Gerüst geschlossen ist. Die Stahlteile der Brücke und Pendelstütze bringen es auf ein Gewicht von 34 Tonnen und werden nach der Demontage, die am Donnerstagnachmittag in Angriff genommen wurde, per Sattelzug abtransportiert und verschrottet — für etwa 200 Euro pro Tonne.