Supagolf: Die Müngstener Brücke aus Wäscheklammern

Zum vierten Mal gibt es das Turnier an der Mirker Straße. Der Eintritt ist frei.

Foto: A. Fischer

Wuppertal. „Ich bin richtig schlecht im Minigolf“, sagt Knut Heimann. Das verwundert. Ist er doch der Erfinder des kreativen Supagolf-Turniers, das am Samstag in seine vierte Saison startet und damit schon den Titel Traditionsveranstaltung verdient. 18 selbstgebaute Minigolf-Bahnen stellt der 40-Jährige am Samstag an der Mirker Straße auf — lauter liebevoll verspielte und versponnene Geräte: Die Schwebebahn, die in diesem Jahr über eine gesperrte B7 fährt, die imposante Müngstener Brücke aus halbierten Wäscheklammern, die jetzt eine Rollrampe hat, die neue Weltmeister-Bahn, auf der 22 Hindernisse den Weg zum Einlochen mit dem Feldhockeyschläger versperren.

Heimann baut die Bahnen in seinem Dachatelier an der Oberbergischen Straße, zu dem man 85 Stufen hinaufsteigt. Stressig wird es aber erst, wenn der Supagolf-Spielbetrieb an der Mirke losgeht. Dann drängeln sich die Menschen — 1800 waren es im vergangenen Jahr — , dann fängt sofort der Verschleiß an den teilweise filigranen Konstruktionen an. „Es ist natürlich nervig, wenn so viel kaputtgeht“, sagt „Supaknut“, der die nächsten drei Wochenenden mit dem Akkuschrauber herumflitzen wird. Ansonsten macht ihm die Sache auch im vierten Jahr „ungebrochen Spaß“. Er ist sicher, dass die Tischtennis-Bahn wieder ein Renner wird, bei der oben ein kleiner, weißer Ball reinfällt und unten ein großer gelber Tennisball rauskommt. Als Material verbaut Heimann das, was er preiswert findet. In diesem Jahr hat ihn eine benachbarte Holzhandlung großzügig mit Spanplatten bedacht — das macht die Bahnen endlich stabiler.

Doch insgesamt bleibt das Geld knapp. In den vergangenen beiden Jahren hat er „etwas Geld“ vom Kulturamt bekommen, mit ein wenig gutem Willen lässt sich die Veranstaltung ja auch als interaktive Performance betrachten. Jetzt gab es aus dieser Quelle nichts, ein „paar kleine Spenden aus dem Einzelhandel“ hat er gesammelt, aber das reicht längst nicht aus, um die Kosten zu decken. Deshalb wird er eine Spendendose aufstellen und wäre über weitere Sponsoren froh. Eintritt will er aber nicht nehmen „Das muss kostenlos sein. Gerade in dem Quartier soll jeder kommen können.“