Supermärkte: Interesse an Beyenburg fehlt

Wirtschaftsförderer Marco Trienes sieht in Bezug auf die Nahversorgung Beyenburgs keine baldige Lösung. Das berichtete er beim Bürgerverein.

Foto: Gerhard Bartsch

Beyenburg. Gespannt waren die Mitglieder des Bürgervereins Beyenburg auf den Vortrag von Marco Trienes, der sich bei der Wirtschaftsförderung mit den Themen Einzelhandel und Büroimmobilien befasst. Interessiert nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass Wuppertal in Sachen Revitalisierung ehemaliger Fabrikgebäude eine führende Rolle einnehme. Als Beispiele nannte der Referent die ehemalige Elba-Fabrik, die einstigen Goldzackwerke, das Bahnhofsgelände in Vohwinkel. Trienes erklärte, dass in den nächsten zehn Jahren noch etwa 80 Hektar an Gewerbeflächen nötig seien und die wachsende Stadt Wuppertal dazu weiteren Wohnraum benötige.

Trienes vertrat auch die These, dass das geplante Outlet-Center am Bahnhof Döppersberg den Handel in der Innenstadt beleben würde, glaubte aber nicht, dass in diesem Jahr noch mit der Fertigstellung zu rechnen ist.

Doch mehr noch lag den Beyenburgern am Herzen, wie sich die Nahversorgung in ihrem Stadtteil entwickeln wird, beziehungsweise, wann ein Supermarkt die Nahversorgung mit Lebensmitteln übernehmen würde. Doch da konnte Trienes keine große Hoffnung verbreiten. „Die großen Supermärkte wie Aldi und Lidl sind an Flächen zwischen 1000 und 1200 Quadratmetern interessiert. Der Handel zieht sich aus kleinen, weil umsatzschwachen Quartieren zurück.“ Auf Befragung erfuhr Trienes, dass sich die mobilen Beyenburger in Schwelm und Remscheid, weniger dagegen in Wuppertal mit dem nötigen versorgen würden. Als Hoffnungsschimmer nannte der Experte die Installierung von speziellen Anbietern wie den für Beyenburg nicht realisierbaren Cap-Markt am Eckbusch oder genossenschaftliche Lösungen und hier einen „DORV-Laden“ (Dienstleistung und ortsnahe Rundumversorgung) der andernorts gut funktioniere, allerdings großes ehrenamtliches Engagement verlange. Zwar gebe es in Beyenburg vier mögliche Standorte für einen Supermarkt, doch müsse ein Investor hier Interesse für ein bestimmtes Areal anmelden.

Zu dem Vorschlag eines Bürgers, sich doch auf einen Standort festzulegen und den dann einem Investor anzubieten, erklärte Trienes, dass das nicht den Gepflogenheiten entspreche. Ein wenig frustriert erfuhren die Zuhörer, dass „eine fußläufige Lösung“ für Beyenburg nicht in Sicht sei. „Hoffentlich tut sich da noch etwas während meines Lebens“, meinte ein Bürger wenig hoffnungsvoll.

Trienes räumte ein, dass Quartiere ohne Nahversorgung deutlich an Qualität verlieren würden. Zudem würde diese Tatsache weitere Ansiedlung verhindern. Ein Teufelskreis, in dem sich Beyenburg befindet.