Talnächte: Totgesagte leben länger

In der Kolumne "Talnächte" berichtet die WZ ab sofort regelmäßig über das Club-, Kneipen- oder einfach Nachtleben in Wuppertal. Diesmal: "Stars on 45" im Beatz und Kekse.

Wuppertal. Wie sagt man so schön? Totgesagte leben länger. Dies trifft wohl auch für die "Stars-On-45"-Party zu, die nach der Schließung des Clubs 45rpm zunächst im Maxim, dann im Kitchen Klub eine neue Heimat fand. Nun ist die Party zwar wieder heimatlos, macht aber aus der Not eine Tugend und sucht sich einfach für jeden Termin einen neuen Feier-Ort!

Am Freitag war dieser das beatzundkekse in der Luisenstraße. Veranstalter Tassilo Dicke war bis vor drei Jahren einer der Betreiber des 45rpm und möchte den Charakter des ehemaligen Kultladens weiter lebendig erhalten. Dass ihm dies gelingt, wird in dem Moment klar, als man Leute erblickt, die man immer wieder bei dieser Party trifft - es fühlt sich an wie eine Art Klassentreffen, nur generationsübergreifend.

Florian, 33, mag es, dass "man viele Leute endlich mal wieder sieht, mit denen man entspannt und anregend über Musik philosophieren kann". Anne, 24 kommt aus Gevelsberg und hat zwei Freundinnen aus Frankfurt im Schlepptau. Die drei sind von der Tanzfläche gar nicht runter zu kriegen, vor allem während des 60ies Soul- und Funk-Sets von DJ Sven Schürmann, genannt Suere.

Dieser kam extra aus seiner neuen Heimat Hannover, nicht nur um die Gäste mit seinen 7”-Schallplatten glücklich zu machen - auch um selbst alte Freunde zu treffen. Geplaudert wurde sowieso mehr als getanzt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat.

So sah man Sodapop-Diaries-Sänger Michael Walmsley interessiert mit Hiphop-DJ Mark Schröder quatschen, der rote Faden ist die Liebe zur Musik, egal zu welcher. Dies ist auch der Grund, warum diese Party eine Lücke schließt im Wuppertaler Nachtleben - sie ist nicht überspeziell. Dank der vier unterschiedlichen DJs ist die Musik vielseitig und spricht so die verschiedensten Partygänger an.