Theaterfreunde: 700.000 Euro für Stücke in kleiner Spielstätte
Zufriedenes Fazit bei der Versammlung der Mitglieder. Im Vorstand stehen Änderungen an.
Wuppertal. 481.881 Euro — so hoch ist zurzeit das Guthaben der Theaterfreunde. Peter Vaupel, zweiter Vorsitzender des Vereins, verwies in seinem Kassenbericht im Rahmen der Mitgliederversammlung der Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters Wuppertal auf die hohe Summe, die großzügige Spenden für die kleine Spielstätte enthalte, sowie weitere 30.000 Euro aus Erbschaften und Spenden. Allein für Produktionen neuer Schauspiele stünden 700.000 Euro aus einer Spende zur Verfügung.
Im Vorstand wird es in absehbarer Zeit eine Veränderung geben: Der Vorsitzende Günter Völker erklärte zu den Vorstandsneuwahlen, dass er als 78-Jähriger nur noch für ein Jahr zur Verfügung stünde. Er und Vaupel wollen ihre Positionen im Vorstand tauschen.
Der Vorstand wurde am Montagabend weitgehend bestätigt, der Schriftführer schied aus Altersgründen aus. Vaupel würdigte das langjährige Engagement von Günter Völker, der jetzt 21 Jahre lang dem Verein angehört und seit 16 Jahren den Vorsitz innehat.
Generell herrschte Zufriedenheit vor bei der gut besuchten Versammlung, die diesmal im Forum der Stadtsparkasse am Islandufer stattfand. So blickte Günter Völker in seinem Rechenschaftsbericht auf die Etablierung der Kleinen Spielstätte für das Schauspiel beim Museum für Frühindustrialisierung zurück, die im September 2014 an den Start gehen soll.
Völker zitierte Oberbürgermeister Peter Jung, der die Spielstätte einmal als deutliches Bekenntnis zum Schauspiel in Wuppertal bezeichnet habe. Er berichtete über die Irritationen, die die Ankündigung der Nicht-Verlängerung der Künstler-Verträge bei den Intendanten-Wechseln in Schauspiel und Oper hervorgerufen hätten. Der Kulturverein habe darauf mit Briefen und Gesprächen mit den Verantwortlichen reagiert.
Dramaturgin Ulrike Olbrich berichtete in Vertretung von Johannes Weigand über die Aktivitäten der Oper in der laufenden Spielzeit. Schauspiel-Chef Christian von Treskow fiel es sichtlich schwer, seine letzte Spielzeit anzukündigen. Er sprach von einem „bewegenden Moment“, fügte aber hinzu: „Wir haben keinen Grund zu klagen.“ Auch er dankte Völker für seinen Einsatz und Kampf um eine neue Spielstätte: „Die Hauptsache ist, dass es eine solche Spielstätte in Wuppertal gibt.“
Orchesterdirektor Jörg Hillebrand, für den ebenfalls die letzte Spielzeit angebrochen ist, verwies auf die beiden neuen Formate des Sinfonieorchesters: Mit „Ohrenöffner“ werde ein Education-Programm für Erwachsene angeboten, mit den „Lunch-Konzerten“ eine Kombination aus Mittagessen und Kammermusik. Er begrüßte zudem die Kooperation des Sinfonieorchesters mit dem Tanztheater Pina Bausch. Der dreiteilige Strawinsky-Abend „Frühlingsopfer“ werde anlässlich des 40. Jubiläums des Tanztheaters mit Live-Musik geboten.