TV-Show: Zwei Sportler aus dem Tal begeistern Millionen

Mit Anika Stuhr und Jonas Baumann hatten zwei Wuppertaler Sportler ihren Auftritt in der Meistershow von Kai Pflaume — Stuhr holte den Titel.

Wuppertal. Anika Stuhr ist im wahrsten Sinne des Wortes geerdet. Obwohl die 20-jährige Vohwinkelerin derzeit wahrlich Grund hätte, abzuheben. Denn die Rope-Skipperin (Seilchenspringerin) des Vohwinkeler STV hatte am vergangenen Samstag in der ARD- Show von Kai Pflaume „Die Deutschen Meister 2013“ ihren großen Auftritt. In der nicht offiziellen Disziplin „Seilspringen mit dem Po“ ließ sie ihren männlichen Konkurrenten aus Belgien alt aussehen. 132 mal sauste im Sitzen das Seilchen unter ihrem Po hindurch. Damit sahnte sie neben dem Siegerpokal auch die Meisterprämie in Höhe von 5000 Euro ab. „Davon kaufe ich Möbel oder fahre in den Urlaub“, sagt Stuhr, die am Montag noch ganz angetan von der Show und Moderator Kai Pflaume war. „Dass der so locker ist, hätte ich nicht gedacht. Er hat sich wirklich fürsorglich um alle Kandidaten gekümmert.“

Knapp 3,8 Millionen Zuschauer sahen am Samstagabend den flotten Auftritt der sympathischen Wuppertaler Lehramtsstudentin, der eine Frage in diesen Tagen immer wieder gestellt wird: „Nein, mein Po schmerzt nicht. Die Muskulatur ist recht gut ausgebildet. Ich habe für den Showauftritt ja auch seit August trainiert“, sagt Stuhr und lächelt. Sie hofft, dass sich nach der Show „noch mehr ergibt“. Zum Beispiel würde sie gerne einen Weltrekord in ihrer ungewöhnlichen Disziplin aufstellen, um ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen. Aber: „Das Studium und der Verein stehen im Vordergrund. Große Auftritte auf Biegen und Brechen würde ich nicht annehmen.“ Die Frau ist eben geerdet.

Einen spektakulären Auftritt hatte auch Jonas Baumann (27) in der Pflaume-Show. Der für die Wuppertaler Sektion des Deutschen Alpenvereins startende Dortmunder unterlag seinem norwegischen Herausforderer Magnus Midtbro im Reckstangenklettern. Mit einer losen Reckstange in den Händen galt es, nur an vorgefertigten Halterungen in die Höhe zu klettern. „Eine Art Leiter, nur, dass wir die Sprossen jeweils selbst bildeten“, beschreibt Baumann die Aufgabe, die vor allem Armkraft und Ausdauer erforderte, schließlich musste das gesamte Körpergewicht nur mit den Armen eine elf Meter hohe Wand hochgewuchtet werden. Seine Erfolge im Klettern (mehrere deutsche Meistertitel) hatten ihn für die „Headhunter“ der Show interessant gemacht. In der Qualifikation hatte er mit Marcel Nguyen sogar den Silbermedaillengewinner bei Olympia 2012 besiegt. „Dieser Quervergleich mit anderen Topsportlern war für mich die eigentliche Herausforderung“, sagt Baumann, der als Landesstützpunkttrainer im Kletterzentrum Wupperwände (Rauental) so bekannt ist wie ein bunter Hund.