Konzert Sommerabendkonzert mit Andreas Lehmann

Thorsten Pech lud in die Kirche am Kolk.

Thorsten Pech (l.) und Andreas Lehmann.

Thorsten Pech (l.) und Andreas Lehmann.

Foto: Bartsch,G. (22345678)/Bartsch,G. (b13)

Die Abendsonne schickte ihre Strahlen durch die bunten Glasfenster der Kirche am Kolk. Je blasser sie wurde, desto stärker leuchteten die Teelichter auf dem Altar und der Kanzel. Thorsten Pech hatte zum 22. Sommerabendkonzert bei Kerzenschein eingeladen.

Mit Geiger Andreas Lehmann hatte Pech einen beeindruckenden Gast eingeladen: Der Violin-Professor der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar betreibt eine rege Konzerttätigkeit mit verschiedenen Kammerorchestern sowie solistisch. Auch die Wuppertaler zeigten sich von seinem Spiel begeistert.

Das Programm stellte zwei Musikepochen gegenüber: Es begann mit „royalen“ Konzerten aus der Zeit Ludwigs XIV. und ging dann zum spätromantischen Komponisten Joseph Gabriel Rheinberger über. Lehmann spielte das „Premier Concert G-Dur“ von Francois Couperin mit schön schwingenden Tönen und sehr wenig Vibrato.

Sein dunkler, warmer Geigenklang erinnert fast ein wenig an Bratsche. Wunderbar lange und zarte Linien spann er, gestaltete jedoch gleichzeitig die Bögen sehr ansprechend. Innig und aus einem Guss interpretierten die beiden Musiker das Konzert. Orgel solo war in dem Magnificat von Jean Francois Dandrieu zu hören. Nach einem pompösen Beginn umspielten sich munter zwei Stimmen, die sich dann immer mehr verzweigten.

Der Rest des Konzertes war Rheinberger gewidmet. In den sechs Stücken für Violine und Orgel op. 150 spielte Lehmann mit einem ganz anderen Ton, mit mehr Vibrato und voluminöserem Klang. Versiert bewältigte er die vielen Doppelgriffe. Schlichte, liedhafte Melodien stellte er neben virtuose Kadenzen und Sprünge. Pech tupfte dazu an der Orgel luftige Begleitstimmen, wechselte feinfühlig zwischen Melodiestimmen und Nebenstimmen ab.

Mit fein verwobenen Stimmen, die oft dicht übereinander geschichtet wurden, interpretierte Pech die Passacaglia in e-Moll von Rheinberger. Mit vielfältiger Registrierung schuf er Abwechslung, etwa von orchestralem Getöse zu leisem, flötigem Klang. Der zweite Teil der sechs Stücke bildeten den Abschluss des einstündigen Konzertabends. Die Sommerabend-Reihe ist damit für dieses Jahr zu Ende.

Die nächste Orgelvesper in der Alten Kirche am Kolk an der Morianstraße findet am Samstag, 1. September, um 17 Uhr statt. Dann spielt Simon Schuttemeier an der Klais-Orgel. Für Kinder heißt es wieder am 11. Oktober „Unsere Orgel erzählt“. Dann erklärt Thorsten Pech für Vier- bis Zehnjährige die Orgel und ihre Musik. tah