Tropische Hitze: Wuppertaler schwitzen und bleiben gelassen
Am Freitag war es wieder richtig heiß. Die WZ hat sich bei denen umgehört, die arbeiteten und nicht im Schwimmbad lagen.
Wuppertal. Ein wirklich heißer Augusttag in Wuppertal; perfekt, um ins Freibad zu gehen und sich im kühlen Nass zu erfrischen. Doch für viele Wuppertaler ist dieser Sommertag ein ganz normaler Arbeitstag. Wie auch für Blumenverkäufer Dietmar van der Klok, der seit mehr als 45 Jahren seinen Stand auf dem Neumarkt in Elberfeld hat. „Wir haben Sommer, das sind doch normale Temperaturen“, sagt der Blumenverkäufer gelassen.
Um sich vor der Hitze zu schützen, hält er sich oft im Schatten auf und trinkt viel Wasser. „Die Blumen schwitzen genauso wie wir“, erklärt Dietmar van der Klok. Deshalb brauchen die Pflanzen auch Wasser. „Lieber häufiger, aber nicht zu viel gießen“, rät der Experte. So bleiben die Blumen länger frisch. Aber seine Topfpflanzen sind robust und trotzen den hochsommerlichen Temperaturen.
Im Gegensatz zu frischen Lebensmitteln. Ein Obst- und Gemüsehändler, der namentlich nicht genannt werden möchte, versucht, seine Ware vor der Sonne zu schützen. Zudem sorgt er mit Markisen für Schatten an seinem Stand. Doch die Ware, welche nicht verkauft wurde, muss entsorgt werden. Er selbst trinkt viel Wasser, aber auch Kaffee, um seinen Kreislauf zu stabilisieren. Nach einem langen Arbeitstag gibt es abends dann eine erfrischende, kalte Dusche.
Eine weitere beliebte Abkühlung ist Eis, das Katja Gunst an einem Stand verkauft. „Es ist sehr heiß hier draußen, weil sich die Luft unter der Markise staut - gefühlte 40 Grad“, sagt Katja Gunst lachend. Und wie hält sie die Hitze aus? „Viel trinken. Normalerweise arbeite ich drinnen, aber im Großen und Ganzen ist es Ordnung. Ich bekomme viel zu sehen“, erzählt sie.
Jury Emchailov ist Taxifahrer und wartet auf Fahrgäste am Hauptbahnhof. Er hat sich ein schattiges Plätzchen gesucht, aber vergeblich: In seinem Auto ist es drückend heiß. „ Bis 11 Uhr geht es eigentlich mit den Temperaturen, die schlimmste Zeit ist zwischen 12 und 15 Uhr“, sagt der Taxifahrer. „Zum Glück habe ich eine Klimaanlage in meinem Auto“, erklärt Jury Emchailov.
Es gibt auch Wuppertaler, die in der Hitze körperlich hart arbeiten: Guido Ringelsiep arbeitet am Döppersberg und steht in luftiger Höhe auf einem Baugerüst. „Viel Zeit zum Trinken bleibt eigentlich nicht. Ich arbeite nach Leistungslohn“, sagt der Arbeiter — und steigt wieder hoch auf sein Gerüst.