Freibad Mirke: Wiedereröffnung bis 2016?
Wie der Förderverein das Freibad für 1,7 Millionen Euro aus Spenden und Fördermitteln zum Naturfreibad machen will.
Wuppertal. Derzeit ist das Becken trocken — doch das soll nicht so bleiben: 2016 könnte es im derzeit stillgelegten Freibad Mirke endlich so weit sein. Das innerstädtische Bad, das 1851 erbaut und 2011 nach 160 Jahren trockengelegt wurde — es ist das drittälteste Beckenbad Deutschlands — könnte 2015 saniert werden. Das sehen jedenfalls die ambitionierten Pläne des Freibad-Fördervereins Pro Mirke vor.
Seit einigen Wochen steht das Sanierungskonzept: Rund 1,7 Millionen Euro kostet der Umbau in ein Naturbad. Mindestens 200 000 Euro will der Verein dafür an Eigenmitteln sammeln, der Rest soll über Fördergelder reinkommen. Heiner Mokroß, der Vorsitzende des Fördervereins, ist optimistisch, das Geld bis 2015 gesammelt zu haben.
„Wir haben ein Treuhandkonto eingerichtet. Darauf kann jeder einen beliebigen Betrag einzahlen. Das ist wie ein Sparstrumpf: Ist er voll, nehmen wir ihn und bezahlen den Umbau. Kriegen wir das Geld nicht zusammen, zahlen wir die Einlagen ab 15 Euro zurück.“ Der Vereinsvorsitzende ist zuversichtlich, dass die 57 000 Bürger im Umkreis von 2,5 Kilometern um die Mirke das Traditionsbad gern wieder geöffnet sähen — und dafür auch spenden.
Immerhin kommen selbst im derzeitigen „Trockenzustand“ jährlich mehrere tausend Besucher — 2012 waren es fast 5000 —, um auf der großen Wiese zu entspannen, sich Kunst-Aktionen anzusehen oder sich in einem der zahlreichen Planschbecken die Füße zu kühlen. Als Naturfreibad (siehe Grafik) soll das Bad noch wesentlich attraktiver werden.
Dafür wird laut dem in Zusammenarbeit mit der Firma Polyplan erstellten Konzept vieles im Traditionsbad verändert. So soll die Wasseraufbereitung auf natürlichem Weg mit Filtern geschehen, was den Einsatz von Chlor erspart. Durch den Einbau einer Solar-Anlage kann das Bad zudem umweltfreundlich beheizt werden. Für die Besucher sind zahlreiche Attraktionen in Planung: Ein Kneipp-Becken soll entstehen, daneben ein Bewegungspark mit Fitnessgeräten, ein „Kult-Tour-Pfad“ und ein Mehr-Generationen-Pavillon.
Eine Kletterwand am Hang und ein Wasserspielbereich runden das Konzept ab. Im Becken selbst könnte eine ausfahrbare Wasserbühne bei Veranstaltungen genutzt werden.
Das alles hat seinen Preis: Neben 1,7 Millionen Euro für die Sanierung stehen jährlich rund 43 000 Euro für die Betriebskosten ohne Personal ins Haus. Die sollen Spenden und Eintrittsgelder in die Kasse bringen. „Daher ist es wichtig, das Freibad so zu gestalten, dass es eine ganzjährige Anlage mit sozialem Wert ist“, konstatiert Heiner Mokroß. Mit der Einrichtung von mobilen Gärten auf der zurzeit brachliegenden Wiese (die WZ berichtete) und regelmäßigen Veranstaltungen scheint dem Förderverein schon ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelungen zu sein.