Ursache nach Kalk-Unfall weiter unklar
Nach dem Zwischenfall im Heizkraftwerk ermittelt die Kripo.
Elberfeld. Am Tag nach dem Kalk-Unfall im WSW-Heizkraftwerk an der Kabelstraße in Elberfeld, hat die Kripo die Ermittlungen übernommen. Wie berichtet, hatte sich am Donnerstag gegen 17.30 Uhr beim Befüllen eines Silos der Schlauch gelöst. Drei Tonnen gelöschten Kalks wurden frei gesetzt und hüllten das Westende in eine weiße Wolke. Die zentrale Frage lautet jetzt: War ein technischer Defekt oder menschliches Versagen die Ursache für den Unfall?
Fakt ist: Die Kripo hat den Schlauch und die Einfüllvorrichtung beschlagnahmt und Bodenproben genommen. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Und: Laut Staatsanwaltschaft wird derzeit nicht gegen eine Person ermittelt. Auch nicht gegen den Lkw-Fahrer, der die 24-Tonnen-Ladung Kalkhydrat am Donnerstag angeliefert hatte.
Der Mann hatte von der weißen Wolke am meisten abbekommen, wurde ins Krankenhaus gebracht. Die gute Nachricht: Dort gaben die Ärzte Entwarnung.
Heute stellten die Stadtwerke allerdings klar: "Die Kalkhydrat-Anlieferung und -Entladung erfolgt in der Verantwortung des anliefernden Spediteurs, der sowohl orts- als auch sachkundig" sei. Es handele sich um einen Routinevorgang, der mehrmals pro Woche stattfindet.
Weil beim Beladen des Silos Druckluft verwendet wird, sei das Kalkhydrat in einer großen Wolke auf die nähere Umgebung verteilt worden. In Verbindung mit Wasser bildet die Substanz eine Lauge, die die Schleimhäute reizt.
Wie berichtet, wurden mehrere Passanten, die über entsprechende Beschwerden klagten, ambulant behandelt.
Auffälliger war da schon die große Putzaktion der Feuerwehr. Schon am Abend wurde die eingepuderte Schwebebahn-Station Westende "gewaschen" - von der Drehleiter aus und mit dem C-Rohr im Anschlag. Auch an der Friedrich-Ebert-Straße geparkte Autos und Häuser-Fassaden bekamen eine Dusche. Die ganze Nacht war die Feuerwehr mit 80 Mann im Einsatz - bis Freitag um 10.30 Uhr.
Da war die Schwebebahn längst wieder ganz regulär im Einsatz und entspannte die Verkehrslage in Elberfeld. Zur Erinnerung: Nach dem Kalk-Unfall am Donnerstagnachmittag war Wuppertals Wahrzeichen gestoppt worden. Die Folge waren kilometerlange Staus in und rund um die Elberfelder City.
Und der Schaden? Laut WSW materiell gering. Wirklich teuer war wohl nur der Einsatz der Feuerwehr. Wer den bezahlen muss, ist bislang noch offen. Die Ermittlungen dauern an.