Ehrenamt Vohwinkeler bereiten Freibad-Saison vor
Von Eike Birkmeier · Nach den Arbeiten im vergangenen Jahr, zeichnen sich für 2020 bisher keine größeren Probleme ab.
Es war ein turbulentes Jahr, das die Helfer des Vohwinkeler Freibads nicht so schnell vergessen werden. Sie erlebten in den vergangenen zwölf Monaten ein wahres Wechselbad der Gefühle. Die Palette reichte vom Schock über das drohende Aus der Einrichtung wegen einer kaputten Filteranlage über die Erleichterung angesichts der möglichen Reparatur bis hin zur Euphorie nach einem rekordverdächtigen Sommer.
„Das war wirklich Wahnsinn“, erzählt Sven Berge von der Betreibergesellschaft. Er und seine ehrenamtlichen Mitstreiter können immer noch kaum glauben, dass die Krise des Freibads am Ende einen solch versöhnlichen Ausgang nehmen sollte. Jetzt blicken die Fördervereinsmitglieder positiver in die Zukunft und bereiten sich auf die kommende Saison vor. Damit das Freibad pünktlich Anfang Mai seine Pforten öffnen kann, ist einiges zu tu.
Im Frühjahr steht die Reparatur des Babybeckens an. Außerdem muss ein Teil des Hauptzulaufs ausgetauscht und die Beckenumrandung erneuert werden. Parallel bringen die Helfer ab Mitte März die Grünflächen auf Vordermann. „Der Aufwand der Reparaturen hält sich in Grenzen, das bekommen wir auf jeden Fall hin“, sagt Sven Berge.
Anfang 2019 war der Vorstand dagegen weniger optimistisch. Das letzte Jahr begann mit einer Hiobsbotschaft. „Wir hatten schon eine Ahnung, dass die Filteranlage Probleme machen könnte, aber das Ausmaß war uns nicht klar“, berichtet Fördervereinsvorsitzender Stephan Pott. Nach einer Routineprüfung wurden dann die schlimmsten Befürchtungen Gewissheit. Die Filteranlage erwies sich als komplett marode. Zunächst schien nur ein vollständiger Austausch möglich. Zusammen mit den baulichen Maßnahmen hätte das Kosten von 80 000 Euro verursacht. Damit wäre die Saison frühestens in den Sommerferien gestartet oder sogar ganz ausgefallen. Plötzlich stand eine langfristige Schließung im Raum. „Da ist uns wirklich das Herz in die Hose gerutscht“, erinnert sich Stephan Pott. Der Vorstand behielt aber die Nerven und holte eine zweite Meinung ein. Eine genaue Prüfung mit Experten der Stadt ergab dann, dass eine Reparatur doch möglich war. Ein Spezialbetrieb aus Norddeutschland nahm sich den Filter vor. Zunächst war eine gründliche Reinigung per Sandstrahl notwendig. Anschließend mussten Staub und Chloride gewissenhaft entfernt werden. Nach den Vorarbeiten wurde der Filter schließlich selbst saniert. Dabei kamen etliche 25-Kilo-Säcke Kies zum Einsatz, die als Filtermasse dienen. Im Vorfeld hatten die Mitglieder des Fördervereins den maroden Filterboden bereits in Eigenleistung gesäubert. „Das war echte Knochenarbeit“, berichtet Sven Berge.
Dafür konnte das Freibad dann rechtzeitig zur rekordverdächtigen Hitzewelle des vergangenen Sommers öffnen. Zeitweise war der Andrang so groß, dass das Freibad kurz vor einer Schließung wegen Überfüllung stand. Durch die entsprechenden Einnahmen konnten die Kosten für die Reparatur des Filters in Höhe von knapp 40 000 Euro gestemmt werden. „Wir haben riesiges Glück gehabt“, betont Sven Berge.
Ihre Erfahrungen gaben die Vohwinkeler an die Ehrenamtler am Eckbusch weiter. Wie berichtet musste auch dort der Filter repariert werden. „Wir haben die bei uns tätige Firma an die Kollegen vermittelt und es gab einen gemeinsamen Termin mit uns vor Ort“, berichtet Stephan Pott. Beim Vohwinkeler Vorstand ist die Freude darüber groß, dass die Filteranlage am Eckbusch mit Hilfe einer großen Spendenbereitschaft ebenfalls erfolgreich repariert werden konnte. „Man sieht daran allerdings auch, wie schwierig der Weiterbetrieb für die ehrenamtlich geführten Bäder ist“, sagt Pott. Die Stadt stellt daher bereits für dieses Jahr finanzielle Notfallmittel bereit.