Schwimmen Vom Lehn geht Olympiatraum konzentriert und locker an
Top-Schwimmer ist derzeit noch voll im Grundlagentraining.
Für Wuppertals Vorzeigeschwimmer Christian vom Lehn hat das neue Jahr so begonnen, wie das alte aufgehört hat: Mit viel Training. Nur der erste und der zweite Weihnachtsfeiertag waren frei gewesen, ansonsten gilt es, neben Krafttraining, fleißig Trainingskilometer auf der langen 50-Meter-Bahn zu sammeln, auf der schließlich in diesem Jahr auch der große Saisonhöhepunkt stattfindet - die Olympischen Spiele in Tokio vom 24. Juli bis zum 9. August. Es wären vom Lehns dritte Spiele.
„Natürlich wäre ich gerne dabei, doch wenn es nicht klappt, dann klappt es halt nicht“, versucht der 27-Jährige vom SV Bayer Wuppertal die Aufgabe mit Ehrgeiz, aber auch Gelassenheit anzugehen. Gerade hat der Sportsoldat mit dem Auftrag „zu trainieren“ parallel auch noch die Klausurphase in seinem Studium für Kommunikations- und Multimediamanagement zu bestehen.
Rückkehr ins Nationalteam
hat Spaß gemacht
Nächstes sportliches Ziel ist der Klassenerhalt in der ersten Liga mit der Männermannschaft der SG Bayer beim Bundesligafinale Anfang Februar, dann noch mal auf der 25-Meter-Bahn. Darauf war im Dezember auch die Kurzbahn-Europameisterschaft ausgetragen worden, bei der vom Lehn zum ersten Mal seit der WM 2017 wieder in den Kreis der Nationalmannschaft zurückgekehrt war. „Es hat viel Spaß gemacht. Das Team ist insgesamt jünger geworden. Aber das sind sehr nette und coole Leute“, berichtet vom Lehn. Er habe sich auf Anhieb wieder wohl gefühlt. Nur mit seinen Zeiten auf den Einzelstrecken 50 und 100 Meter Brust war vom Lehn nicht zufrieden, verpasste jeweils das Finale. Besser lief es in den Lagenstaffeln. Mit der Mixed-Staffel schaffte er es ins Finale und belegte mit dem Quartett dort Rang acht. In der Männerstaffel hätte die Zeit der Deutschen Mannschaft sogar zu Bronze gereicht, doch sie wurde nach einem Wechselfehler disqualifizier. Vom Lehn hatte dabei seine 50-Meter-Brust-Strecke in guten 26,0 (Vorlauf) und 26,2 Sekunden (Endlauf) absolviert.
Jetzt ist wieder Aufbauphase angesagt, um das große Ziel anpeilen zu können. Groß etwas ändern werde man im Training nicht. „Wir wissen ja, wie es geht, ich war ja schon einmal schnell“, sagt vom Lehn mit Hinweis auf 2017, als er nach seiner Rückkehr zum SV Bayer auf der 100-Meter-Strecke erstmals deutlich unter einer Minute geblieben war. Nach der WM bremsten ihn dann bekanntlich Verletzungen.
„Derzeit habe ich körperlich keine Probleme“, sagt vom Lehn - und das ist nach der Schulteroperation im vergangenen Jahr eine gute Nachricht. Bis zur Deutschen Meisterschaft Anfang Mai will er sich in die Verfassung bringen, die Normzeiten für Olympia zu erfüllen. Dann schließt sich das Qualifikationsfenster. 59,80 Sekunden lautet die Norm über 100 Meter Brust - so schnell ist vom Lehn 2017 schon gewesen.