Vom Toelleturm zur Bergischen Sonne: Andrang bei WZ-Wanderung
Ins Quellgebiet des Murmelbaches, an alten Fabrikantenvillen aus der Gründerzeit vorbei und in die Bergische Sonne führte gestern die 3. Herbstwanderung mit dem SGV.
Wuppertal. Ein paar Wanderbegeisterte konnte man natürlich erwarten die Sonntagmorgen ihren Weg zum Parkplatz an der Bergischen Sonne zur Herbstwanderung fänden. Bei schönstem Kaiserwetter waren noch am Donnerstag immerhin 60 der Einladung von Sauerländischem Gebirgsverein und Westdeutscher Zeitung gefolgt — gestern fanden sich 100 zusammen, was sicherlich auch daran lag, dass die WZ im Anschluss daran ein Treffen mit dem neuen Investor und die Möglichkeit in Aussicht gestellt hatte, das Areal von innen in Augenschein zu nehmen.
Zuvor jedoch stand eine weiter Expedition durch einen Wuppertaler Randbezirk an, der zu sonntäglichen Wanderungen einlädt. Denn Wuppertal lockt mit schnuckeligen Bachläufen, tollen Industriellenvillen aus den Gründerjahren, Wahrzeichen wie dem Toelleturm und immer wieder mit nach frischem feuchten Laub durtenden Wäldern. Und auch wenn das Wetter das Laub nicht strahlen ließ, so schienen aber alle Anwesenden fröhlich die frische Morgenluft zu genießen und füllten die sieben Kilometer mit angeregten Gesprächen.
Auf den Fersen von Wanderführer Manfred Budschun folgten Senioren, Familien mit Kindern oder Hundehalter mit ihren — angeleinten — Vierbeinern vom Parkplatz des ehemaligen Erlebnisbades nach Lichthagen, dann die Marpe hinunter zur Quelle des Murmelbaches und dann die Adolf-Vorwerkstraße entlang, am Vorwerkpark vorbei zum Toelleturm. Und überall gab Budschun kleine Erläuterungen zur Geschichte.
Dass sowohl die Gegend rund um Wuppertal die Bürger begeistert als auch eine kleine Sonntagswanderung nach dem Frühstück Freunde findet, hat die SGV-Vorsitzende Rita Sander auf den Wanderungen schon mehrfach gehört: „Können wir nicht kostenlos mitgehen, wenn sie hier wandern?“ — Nein, könnten sie nicht. Die Leute wollten immer umsonst mit wandern, statt einfach die 37 Euro Monatsbeitrag zu zahlen. „Dafür kümmern wir uns um über 600 Wegekilometer, bereiten Touren vor und begleiten die Wanderungen mit geschulten Vereinsmitgliedern.“
Zurück an der Bergischen Sonne bekamen die Anwesenden dann endlich die Chance, die wahrzunehmen viele gekommen waren: Kommunikationsberater Alexander Flüchter von der Wuppertaler Projektmanagement-Firma Rinke war sichtlich überrascht von dem Interesse an dem Angebot und stellte sich den vielen Fragen.
Insbesondere zwei Dinge lagen den Anwesenden am Herzen: Wie und wann geht es in der Bergischen Sonne weiter und dürfen die Wuppertaler die Anlage weiterhin nutzen? Laut Flüchter und zukünftiger Geschäftsführerin Nadine Ayachi soll das Design-Hotel 2013 öffnen, die Begehung mit der Feuerwehr für das Brandschutzkonzept sei gerade gewesen, der Bauantrag in den kommenden Tagen gestellt. „Und selbstverständlich sollen die Wuppertaler die Wellness-Angebote in Zukunft nutzen können.“
Dass Wuppertal ein solches Angebot braucht, davon sind die Investoren überzeugt. In der Stadt gebe es lediglich 800 Hotelbetten, ein Tagungshotel mit Wellnessbereich fehle völlig.
Den Wanderern schien indes eines wichtig: Bei kommenden Herbstwanderungen in Lichtscheid winkt am Ende die Sauna.