Von Klassik bis Comedy
Das neue Stadthallenprogramm ist fertig – und findet auch in den Städten am Rhein Anklang.
Wuppertal. Wuppertals Vorstadt-Duo am Rhein, so meint Stadthallen-Geschäftsführer Holger Kruppe, "hat uns zwei Flughäfen gebaut". Da sei es sehr wohl angebracht, wenn Köln und Düsseldorf gleichsam als Entschädigung und zum Greifen nah ein Kulturangebot von der Wupper geliefert bekommen, das sich gewaschen hat.
So viel Sendungsbewusstsein braucht einen starken Background. In der Tat muss sich das Programm 2010/11 der Historischen Stadthalle, das nun gedruckt und online zur Verfügung steht, nicht hinter dem der rheinischen Metropolen verstecken.
Dennoch erkennt Kruppe in aller Bescheidenheit an, dass der grandiose Wuppertaler Festsaal eher für die Basisarbeit zuständig ist, auf der die Weltspitze heranreift. Als Beleg dieser Aussage steht der Jugendkulturpreis im Rahmen des Wuppertaler Musiksommers (23. bis 29. August). Darin treten junge Organisten aus ganz Europa zum Wettstreit an.
In die Oberliga greifen die Philharmonischen Gastkonzerte, eröffnet von der renommierten Academy of St. Martin in the Fields am 8. Oktober. Deren gefeierter Leiter Sir Neville Marriner möchte im Alter von nunmehr 87 Jahren in Wuppertal Abschied vom Bühnenleben nehmen.
Eingeleitet werden die Sinfonischen Konzerte - nach einem Eröffnungspotpourri am 11. September - freilich vom heimischen Orchester unter der musikalischen Leitung von Toshiyuki Kamioka mit Beethovens Eroica und seinem beliebten Violinkonzert D-Dur (Solistin Isabelle van Keulen). Erster Termin hierfür ist der 26. September um 11 Uhr, dem am Tag darauf nochmals das gleiche Programm um 20 Uhr folgt.
Bei den Kammerkonzerten sind am 3. September unter anderem Gustav Mahlers ergreifende Kindertotenlieder zu hören, dargeboten von Günter Hübner (Bariton) und Thomas Palm (Klavier). Ebenfalls kammermusikalischer Beitrag ist der Bayer Klavierzyklus, zu dem als Stargast am 5. November Grigory Sokolev in die Stadthalle kommen wird.
Dem musikalischen Hochgenuss, der auch Chorkonzerte einschließlich einem Auftritt der Wuppertaler Kurrende (26. September) umfasst, steht ein gleichfalls hochkarätiges Unterhaltungs-, Show- und Comedy-Programm gegenüber: Horst Lichter (24. November), Herbert Knebel (4. Dezember), Hagen Rether (14. Dezember), Helge Schneider (22. Februar) und Volker Pispers (14. April) sprechen da gewiss für sich.