Vor 2019 gibt es keine BHC-Arena

Weil erst Planungsrecht geschaffen werden muss, könnten Fördergelder wohl frühestens 2018 fließen.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Gut Ding will Weile haben. Das gilt auch für die Planungen für eine Bergische Arena, die nach Plänen des Handball-Bundesligisten Bergischer HC und mit logistischer Unterstützung der Städte Wuppertal und Solingen im Gewerbegebiet Piepersberg West auf der Stadtgrenze zwischen Vohwinkel und Solingen-Gräfrath entstehen soll.

Am Donnerstag steht das Projekt auf der Tagesordnung des Bergischen Rates, in dem Politiker aus den drei bergischen Städten sitzen. Beschlussvorschlag: Die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft wird zur weiteren Begleitung des Projekts unter Federführung des BHC beauftragt. Nachdem diese die Förderwege abgeklärt hatte (siehe Kasten), stehen planerische Fragen im Vordergrund, die ihre Zeit brauchen werden. „Eine Bewilligung der Fördermittel seitens der Bezirksregierung kann erst erfolgen, wenn Planungsrecht vorliegt. Daher ist eine Bewilligung vor Anfang 2018 nicht realistisch“, heißt es in der Vorlage für den Bergischen Rat.

„Wenn alle an einem Strick ziehen, kann das realistisch sein, aber vorher sind noch viele Schritte zu gehen“, sagt Marc Walter, Leiter verbindlicher Bauleitplanung bei der Stadt Wuppertal. Die benötigt nun erst einmal den politischen Auftrag zur Änderung des Bebauungsplans „Westring“, über den die wahrscheinliche Zufahrt zum avisierten Hallengelände erfolgen würde.

Noch steht der politische Auftrag aus, um Planungsrecht zu schaffen

Walter: „Eigentlich sollte es eine entsprechende Vorlage für den nächsten Stadtentwicklungsausschuss und die Bezirksvertretung geben, aber wir haben das noch einmal zurückgestellt, weil wir möglichst parallel mit Solingen vorgehen wollen.“ Dort ist man noch nicht ganz so weit, da vor der Aufstellung eines Bebauungsplans zunächst mögliche Auswirkungen auf das nahe Landschaftsschutzgebiet Ittertal abgeklärt werden müssen.

„Natürlich würde man sich manchmal mehr Tempo wünschen, aber noch wichtiger ist die Sorgfalt. Wir haben nur diesen einen Versuch für das Projekt“, sagt BHC-Beirat Jörg Föste. Deshalb sei es wichtig und richtig, alle Belange zu bedenken und Schritt für Schritt abzuklären. Von den Verwaltungen in Wuppertal und Solingen fühle er sich dabei absolut professionell unterstützt. Auch Föste, der zwischenzeitlich auf einem Baubeginn in 2017 gehofft hatte, nennt jetzt eine Fertigstellung erst zur Saison 2019/20 realistisch.

Unter Federführung der Solinger Wirtschaftsförderung führt der BHC aktuell noch Gespräche mit Grundstückseigentümern am favorisierten Standort Piepersberg West. Ein Gespräch kommende Woche werde man noch abwarten, um dann schnellstmöglich ein vom BHC bezahltes Verkehrsgutachten in Auftrag zu geben, dessen Ergebnisse eine Grundlage für einen Architektenwettbewerb und vor allem die Art der Erschießung sein sollen.

„Niemand bei der Stadt würde ja Geld für ein Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans ausgeben, bevor man nicht weiß, ob das grundsätzlich machbar ist“, sagt Marc Walter. Auch ein Lärmgutachten müsse es noch geben, da nebenan Wohngebiete liegen. Nach dem Planfeststellungsbeschluss würde sich dann eine Bürgerbeteiligung anschließen.

Erst nach Vorliegen des Verkehrsgutachtens will der BHC auch einen Architektenwettbewerb starten, der wiederum zwingend notwendig ist, um den Förderantrag beim Sportministerium und der NRW-Bank für Sportstättenförderung stellen zu können.

Weitere Voraussetzungen sind ein Nutzungskonzept — neben Handballspielen soll die Multifunktionsarena der Schauplatz weiterer Veranstaltungen sein — und ein Träger- und Betreibermodell.