Gastronomie Ein Hauch von Paris auf dem Kirchplatz
Das „Welt-Café“ will sich von der Konkurrenz abheben. Am Montag läuft Opernmusik.
Neues Konzept, neue Küche, neue Leute - das Welt-Cafe in der City-Kirche am Kirchplatz hat nach einem Jahr Pause wieder seine Türen geöffnet. Menschen aller Generationen und Kulturen können seit dem 13. Juli wieder die weltoffene und spirituelle Küche in der Elberfelder Innenstadt genießen. Das neue Konzept soll dem Namen „Welt-Cafe“ alle Ehre machen und inhaltlich auch viele Impulse zur Weltoffenheit und Akzeptanz setzen.
Die Wiedereröffnung war zu Beginn der Sommerferien und etwas unglücklich gelegen, berichtet Pfarrer und Betreiber Erhard Ufermann von der City-Kirche: „Viele Bürger waren im Sommerurlaub und es war tierisch heiß. Wir hatten noch keine Sonnenschirme zur Verfügung und niemand hatte gesehen, dass das Café wieder offen hat.“
Dennoch habe es sich recht zügig herum gesprochen und im Moment ist zur Mittagszeit kaum noch ein Tisch frei. „Ich bin sehr zufrieden. Der Umsatz hat sich eindeutig gesteigert, auf dem angestrebten Level sind wir bisher noch nicht, trotzdem sind wir sehr optimistisch - das neue Konzept kommt bei den Besuchern sehr gut an“, freut sich Ufermann.
Mit vier Pächtern gab
es zuvor Probleme
Ziemlich genau vor einem Jahr musste das Welt-Café schließen. Grund dafür seien laut Aussage des Pfarrers zum einen wirtschaftliche Probleme, zum anderen aber auch das Pech bei der Auswahl der Pächter: „Viermal lief es mit der Verpachtung nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten uns über eine längere Zeit intensiv Gedanken gemacht, ob eine fünfte Verpachtung infrage kommt oder ob wir das Cafe als Eigenbetrieb führen sollen.“ Letztendlich wurde sich für Letzteres entschieden und so hat zum ersten Mal die kirchliche Institution den Betrieb eröffnet.
Erhard Ufermann führt nun das Welt-Café mit vier Vollzeit- und drei Teilzeit-Angestellten und will mit einem exotischen, internationalen Angebot aus fairem Handel und regionalen Produkten Menschen aller Religionen und Kulturen im Alltag begleiten. Besonders die neue und einzigartige Speisekarte mit internationalen Einflüssen kommt sehr gut an: „Die Speisekarte hat 40 Seiten und ist dreisprachig geschrieben in Deutsch, Englisch und Französisch. Die Beschreibungen der Gerichte sind alle ausgeschmückt dargestellt, zum Beispiel bieten wir „Paris mon amour“ an: Ein frisches Croissant mit Butter und Konfitüre, dazu einen Cappuccino“, so Ufermann. Die Speisekarte hat er selbst entworfen und ungefähr ein halbes Jahr daran gearbeitet. Bilder, Sprüche und kleine Geschichten zieren die Seiten und sollen ein Lächeln ins Gesicht der Kunden zaubern. „Einige Besucher kamen auf mich zu und wollten die Speisekarte kaufen“, freut sich der Betreiber.
Hauptsächlich soll sich das Welt-Café von allen anderen Cafés am Kirchplatz unterscheiden und etwas Besonderes bleiben. Auch die Inneneinrichtung wurde aufgewertet und dem Konzept angepasst - man soll sich sinnlich angesprochen und wohl fühlen. Montags bis samstags hat das Welt-Cafe von 10 bis 19 Uhr geöffnet und lädt zum Verweilen ein: „Montags ist Pasta-Tag und es läuft Opernmusik“, lacht Ufermann, „Dienstag bis Donnerstag gibt es verschiedene Hauptgerichte und Tapas. Freitags kommt immer Fisch auf den Teller und Samstag gibt es Eintopf.“ Der Eintopf wird jedoch nicht wie gewöhnlich in einem tiefen Teller serviert, sondern in einem Henkelmännchen, dem sogenannten „Tiffin“, wie es die Menschen in Indien auch machen. „Es geht um die kleinen Dinge, wodurch wir uns von den anderen Cafés unterscheiden“, sagt Erhard Ufermann.