Weltrekordler sucht die „Voices of Wuppertal“

Gospel-Star Mano Ezoh braucht 300 Laien-Sänger für ein Konzert in der Stadthalle.

Wuppertal. Mano Ezoh (30), gebürtiger Nigerianer, kam 2005 nach Deutschland. Nach bescheidenen Anfängen als Tellerwäscher und Reinigungskraft arbeitet Ezoh heute als Musiker und Gesangslehrer — vor allem mit Laien-Sängern. Im Oktober 2011 dirigierte Ezoh in der Münchner Olympiahalle den mit 1138 Sängern größten Gospelchor aller Zeiten — dafür hält er einen offiziellen Guiness-Weltrekord. In diesem Jahr kommt Ezoh nach Wuppertal — und sucht mindestens 300 Sänger, mit denen er im November in der Stadthalle ein Gospel-Konzert geben kann. Die WZ sprach mit Ezoh über sein Projekt „The Voices of Wuppertal“.

Herr Ezoh, warum arbeiten Sie mit Laien-Sängern zusammen?

Mano Ezoh: Ich habe 2007 in Deutschland angefangen und davor schon in Nigeria auf der Bühne gestanden — meistens alleine mit Band. Ich liebe dieses Gefühl des Auftritts, die Freude, die dabei überspringt, die ich auf den Gesichtern der Zuhörer sehen kann. Das ist unbeschreiblich! Dieses Erlebnis will ich auch anderen Menschen ermöglichen, die keine Profis sind.

Wer kann bei ihrem Projekt mitsingen?

Ezoh: Wirklich jeder! Egal ob jung oder alt, ob Musiker oder Anfänger — wichtig sind nur die Motivation und die Freude am Singen. Alles, was für den Auftritt nötig ist, vermittle ich den Teilnehmern in Workshops.

Wie funktioniert das?

Ezoh: Die Teilnehmer können sich per E-Mail an die Adresse wuppertal@manoezoh.com anmelden. Dann bekommen sie Lieder-Texte und eine Probe-CD mit Melodien zugeschickt, um sich in die Musik reinzuhören — es ist also nicht einmal notwendig, Noten lesen zu können. Am 10. März findet der erste von sieben Workshops in der Kirche St. Johannes der Evangelist in Wuppertal statt, bei dem wir für das Konzert üben. Ich versichere: Das Projekt wird den Leuten sehr viel Spaß machen.

Was studieren Sie mit den Teilnehmern ein?

Ezoh: Es geht um Gospel-Klassiker wie etwa „Oh Happy Day“, aber auch um bekannte Pop- und Soul-Stücke, etwa von Michael Jackson „We are the World“. Dazu kommen einige eigene Songs von mir.

Ist die Aktion für die Teilnehmer mit Kosten verbunden?

Ezoh: Der erste Workshop ist kostenlos. Wem der gefallen hat, der kann an den weiteren teilnehmen — aber dafür ist dann eine einmalige Anmelde-Gebühr fällig. Sie beträgt 70 Euro beziehungsweise ermäßigt 40 Euro für Kinder, Azubis, Studenten und Rentner. Darin sind alle Workshops, für die ich natürlich selbst nach Wuppertal komme, und alle Materialien enthalten. Ich kann versichern: Das ist ein seriöses Projekt, bei dem es wirklich für die Teilnehmer um ein unvergessliches Konzert-Erlebnis geht — nicht irgendeine dubiose Casting-Show oder was auch immer.

Sie haben den größten Gospel-Chor aller Zeiten auf die Bühne gebracht. Was hat sie bei dem Projekt angetrieben?

Ezoh: Ich war fünf Jahre alt, in Nigeria, da hatte ich immer wieder diesen Traum: Ich stehe auf einer riesigen Bühne und dirigiere unendlich viele Leute. Dieser Traum hat mich mein ganzes Leben lang nicht losgelassen, und jetzt habe ich ihn erfüllt. Ich kann Ihnen sagen: Was da mit einem passiert, wenn man auf der Bühne steht, das kann man nicht mit Worten beschreiben.

“ Mehr Infos zu Mano Ezoh und seiner Arbeit auf: www.manoezoh.com