Werner Heß ist neuer Leiter der Justizvollzugsschule
Werner Heß (54) zeigt sich bei der Amtseinführung optimistisch.
Wuppertal. Werner Heß ist neuer Schulleiter der Justizvollzugsschule auf der Hardt. Mit einem Festakt wurde der 54-jährige Psychologe am Montag offiziell in sein Amt eingeführt. Sein Vorgänger Frank Fraikin war 2010 krankheitsbedingt in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden. Mit den Vorwürfen, Ausbilder hätten ihre Schüler misshandelt (die WZ berichtete), habe das Ausscheiden nichts zu tun gehabt, hieß es am Montag seitens des NRW-Justizministeriums.
In den Begrüßungsreden von NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) und Bürgermeisterin Silvia Kaut (CDU) war die Affäre um die Schule am Montag kein Thema. „Wir freuen uns, dass die Vakanz ein Ende hat“, sagte Kaut.
Heß, der 1957 in Paderborn geboren wurde, absolvierte zunächst eine handwerkliche Ausbildung zum Kraftfahrzeug-Elektriker, bevor er ein Psychologie-Studium in Berlin anschloss und 1989 in den Justizvollzug des Landes Berlin eintrat. Von März 2009 bis April 2011 war er stellvertretender Leiter der JVA Gelsenkirchen. Zuletzt wirkte er in leitender Funktion in der Justizvollzugsanstalt Hagen. Auf seine neuen Aufgaben in Wuppertal freue er sich, so Heß. „Ich bin gerade erst angekommen und muss mich noch etwas einleben. In einigen Monaten wird meine Ausrichtung klarer sein. Die Schule läuft aber, soweit ich bereits gesehen habe, gut.“
Auf die Vorwürfe angesprochen, betonte Heß, die Schule sei keine Folterschule. Die Ausbildung sei im September ganz normal gestartet. „Wie immer“, sagte Heß. Das laufende Verfahren gegen zwei Lehrkräfte habe keinen Einfluss auf den Unterrichtsverlauf, außer, dass die beiden betroffenen Lehrkräfte vom Betrieb ausgeschlossen seien.
Heß — er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern — will sich auf die Zukunft konzentrieren und neuste Erkenntnisse in seine Arbeit einfließen lassen: „Wie wir zum Beispiel Rückfälle von ehemaligen Insassen besser vermeiden können.“