Verlust: GWG streicht Stellen und verkauft 1100 Wohnungen
Allein mit der Immobilie „Am Springer Bach“ machte die Gesellschaft im vergangenen Jahr 850 000 Euro Verlust.
Wuppertal. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) hat noch immer an Entscheidungen der Vergangenheit zu knabbern. Allein die Seniorenwohnanlage „Am Springer Bach“ hat im vergangenen Jahr 850.000 Euro Verlust gemacht und das mit 85 Prozent Belegung (siehe Kasten rechts). Jährlich müsse die GWG in beiden Seniorenwohnanlagen (Springer Bach und Hardt) mit rund einer Million Euro Verlust rechnen.
„Bereits 2013 wollen wir wieder schwarze Zahlen schreiben“, sagte Geschäftsführer Harald Röllecke am Montag bei der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie, die mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte erarbeitet wurde. Diese umfasse insbesondere zwei Punkte: der Abbau von jeder vierten Stelle sowie der Verkauf von 1100 unrentablen Objekten — etwa die Hälfte davon stand schon auf der Verkaufsliste. Außerdem wolle man sich aus Bauträgergeschäften zurückziehen und beim Sozialen Management wenn möglich sparen.
Für die Verluste bei der GWG gibt es neben den Seniorenwohnanlagen weitere Gründe: Da wären erwartete Mieteinnahmen, die auf dem Wuppertaler Markt nicht erzielt werden konnten sowie hohe Zinsbelastungen durch Sanierungsinvestitionen, die nicht aus Eigenkapital geleistet wurden. „In den vergangenen zehn Jahren hat die Modernisierung rund 150 Millionen Euro gekostet“, erklärte Röllecke.
Bei den 32 Stellen, die abgebaut werden, handelt es sich um 13 befristete Verträge, die nicht verlängert werden. „19 Angestellte mit unbefristeten Verträgen bekommen bis Mitte nächsten Jahres neue Arbeitsplätze in der Stadtverwaltung oder anderen städtischen Töchtern“, erklärte Johannes Slawig, Personaldezernent der Stadt, die Hauptgesellschafter der GWG ist. Allein dadurch solle die Gesellschaft ab 2013 um 2,2 Millionen Euro jährlich entlastet werden, kommendes Jahr werde mit der Hälfte gerechnet.