GWG: Gesamtbetriebsrat tritt zurück

Der Aufsichtsrat der städtischen Tochter war offenbar nicht informiert. Neuwahlen in Vorbereitung.

Wuppertal. Bei der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Gesellschaft Wuppertal (GWG) gibt es offenbar erhebliche Unstimmigkeiten zwischen den Arbeitnehmern und der Geschäftsführung. Nach Recherchen der WZ ist der Gesamtbetriebsrat der GWG komplett zurückgetreten. Der Rücktritt soll einstimmig beschlossen worden sein.

Brigitte Gray, ehemalige Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, bestätigte den Rücktritt. Weitere Auskünfte, weshalb es zu dem Schritt gekommen sei, wollte sie nicht erteilen. Hinweise, wonach der Rücktritt erfolgt sei, weil eine weitere Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung nicht möglich gewesen sei, wollte sie gegenüber der WZ nicht bestätigen.

Gerhild Gössing, Sprecherin der GWG, bestätigte ebenfalls den Rücktritt des Betriebsrats und sagte: „Das hat rein interne Gründe, das waren Kleinigkeiten.“

Man habe sich mit dem Betriebsrat geeinigt, diese nicht in der Öffentlichkeit zu nennen, erklärte Gössing weiter. Zudem sei der Rücktritt schon vor zwei Wochen erfolgt. Derzeit würden die Neuwahlen vorbereitet.

Mit der Informationspolitik der GWG sind indes nicht alle zufrieden. Manfred Todtenhausen, FDP-Stadtverordneter und Aufsichtsratsmitglied der GWG, wusste bis Dienstag nichts von dem Rücktritt. „Das ist erschütternd, dass der Aufsichtsrat über solch einen Vorgang nicht in Kenntnis gesetzt wird“, sagte er. Todtenhausen kündigte an, der Sache nachgehen zu wollen.

Die GWG gehört zu 75 Prozent der Stadt Wuppertal, weitere vier Prozent hält die Stadtsparkasse Wuppertal. 21 Prozent sind GWG-eigene Anteile. Die Gesellschaft vermietet in Wuppertal knapp 6300 Wohnungen und hat 107 Mitarbeiter. Der jährliche Umsatz des GWG-Konzerns beträgt 38 Millionen Euro. Der Aufsichtsrat besteht unter anderem aus Baudezernent Frank Meyer und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Jürgen Reese.