Engagiert in Wuppertal Werner hilft mit seinem Trassengrill Kindern

An der Trasse gibt es für Fußgänger und Radfahrer jetzt einen Grill.

Foto: Andreas Fischer

Wichlinghausen. Vor der Garage, unter einem blau-weißen Faltpavillon stehen Tische und ein Elektrogrill. Eine Bratwurst im Brötchen gibt’s hier für zwei Euro, kalte Getränke kosten noch weniger.

Werner Jung hat seinen Grill geöffnet: Alles gedacht für Besucher der Nordbahntrasse, die von seinem Haus einen Steinwurf weit entfernt ist. Die Nachfrage ist da. Drei junge Männer schauen herüber. Einer kommt zum Stand. „Sind schon Würstchen fertig?“, wollen sie wissen.

Ein Privatgrill an der Trasse? Entstanden ist die Idee im April. Als Familie Jung im Frühjahr im Garten saß und grillte, fragten Passanten nach Würstchen und Getränken. Jungs Sohn Patrick meinte irgendwann: „Der nächste, der kommt, dem verkauf’ ich eine.“ Werner Jung gefiel die Idee. Ihm waren die Eiswagen an der Straßenecke aufgefallen, die geradezu belagert wurden. Aber durfte er denn etwas verkaufen? Als gelernter Augenoptiker musste er sich erst einmal schlau machen. „Ich hab in meiner Studentenzeit gekellnert. Das war’s dann aber auch schon mit meinem Wissen zum Thema Gastronomie.“

Der 57-jährige musste erst einmal ein Gewerbe anmelden. Anfang Juli nahm ein Lebensmittelkontrolleur den Grillstand unter die Lupe — und war zufrieden. Offiziell eröffnet wurde „Werners Trassengrill" am Sonntag.

Bis sieben Uhr abends war er in Betrieb. Die ganze Familie — Frau, Sohn und Tochter — half mit. „Da hatten wir 30 Kunden. Auf der Trasse war nicht so viel los.“

Wichtiger als Besucherzahlen ist Jung aber der gute Zweck. Schließlich gehen 50 Cent pro verkaufter Wurst an die Aktion Kindertal, die kinderreiche Familien finanziell unterstützt.

Und wie geht es weiter mit dem Trassengrill? „Das soll ein reines Hobbyprojekt sein. Wenn meine Familie und ich etwas anderes vorhaben, bleibt der Grill eben zu.“ Damit seine Kunden Bescheid wissen, plant Jung eine Facebookseite. „Da werden wir veröffentlichen, wenn wir da sind und verkaufen. Und es kann sein, dass wir je nach Wetter den Stand auch einmal in der Woche aufmachen.“