„Willibald Limberg hat es wirklich verdient“
Der CDU-Politiker bekam für sein vielfältiges soziales Engagement das Bundesverdienstkreuz.
Schwelm/Sprockhövel. Auch im Moment der hohen Ehrung gibt sich Willibald Limberg bescheiden. „Die Hälfte von diesem Orden, die gehört dir“, sagt der 78-Jährige bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande in Richtung seiner Ehefrau Rosemarie. Für seine drei Kinder, die ihn an diesem Mittwochabend ebenfalls ins Schwelmer Kreishaus begleitet haben, bleibt die Aufhängung. „Die Kinder können sich das Band teilen“, scherzt der langjährige CDU-Stadtrat in Sprockhövel, frühere Kreistagsabgeordnete und ehemalige stellvertretende Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Mehr als 30 Jahre im Stadtrat und drei Jahrzehnte im Kreistag hat sich Limberg für die Kommunalpolitik eingesetzt, seit fast 20 Jahren ist er zudem als Mitglied in der Landschaftsversammlung des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) aktiv. Dabei habe der Geehrte stets „über den Tellerrand seiner Fraktion hinausgeblickt“, sagt Landrat Olaf Schade in seiner Laudatio.
Schade verleiht an diesem Abend als Repräsentant der Bundesrepublik den Verdienstorden. Dabei wirft der Landrat auch einen Blick auf die USA — ein Land, in dem ein begnadeter Selbstdarsteller gerade mit populistischen Methoden neuer Präsident geworden ist. Angesichts eines solchen Wahlausgangs sei es „ein guter Tag, um über die Demokratie zu reden“.
Limberg habe durch seine Arbeit die Demokratie mit Leben gefüllt. „Wir brauchen Mutmacher wie Sie — gerade in diesen turbulenten Zeiten“, sagt Schade zum Abschluss seiner Rede. Deshalb appelliere er auch an Limberg, den Verdienstorden möglichst oft in der Öffentlichkeit zu tragen.
Die Politik ist allerdings nur ein Bereich, in dem das Engagement Limbergs gewürdigt wird. Motiviert von der Erkenntnis, dass Bildung der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist, hatte der Ordensträger 2002 die Sesam-Stiftung mitbegründet. Sie unterstützt benachteiligte Jugendliche auf deren Weg in Ausbildung und Beruf und war die bundesweit erste Stiftung ihrer Art. Von ihr profitieren unter anderen die Mathilde-Anneke-Schule in Niedersprockhövel, die Förderschule Hiddinghausen und die Gevelsberger Hasencleverschule. Angeboten wird an der Gemeinschaftshauptschule in Niedersprockhövel beispielsweise ein professionelles Bewerbungs- und Vorstellungstraining.
Zudem setzt sich der 78-Jährige für die Belange des TV Hasslinghausen, das Deutsche Rote-Kreuz und die Katholische Gemeinde St. Josef ein. Willibald Limberg hat unter anderem bereits im Jahr 1988 ein Fußballturnier für Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen. Die Initiative für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ging von Martin Klene, dem ehemaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden in Sprockhövel, aus. Daran erinnert die Vorsitzende der Sprockhöveler Senioren-Union, Rita Gehner.
Klene hatte sie im September 2014 angesprochen, weil er seinen langjährigen Parteikollegen wegen dessen vielfältigen Engagements für auszeichnungswürdig hielt. Über die Kreisverwaltung Schwelm wurde der Vorschlag an das Bundespräsidialamt weitergereicht. 15 Personen gaben Auskunft über das große gesellschaftliche und ehrenamtliche Wirken Limbergs.
Die Gratulanten sind sich einig, dass es kaum einen besseren habe treffen können. Als „politisches Urgestein mit klarer Kante“, bezeichnet ihn Gehner. Für Udo Andre Schäfer, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes steht fest: „Wenn einer die Auszeichnung verdient hat, dann ist das ganz bestimmt Willibald Limberg.“ Der wiederum betont, dass andere „diese Auszeichnung eher verdient“ hätten — aber die hätten eben nicht so viele „Fürsprecher“.