Kommentar Wirbel um Schwimmoper in Wuppertal: Darum ist die Kurskorrektur richtig

Meinung | Wuppertal · Mit einer Mittagspause gegen pöbelnde Jugendliche im Schwimmbad: Diese Entscheidung hat in Wuppertal für Kritik gesorgt. Warum die Kehrtwende richtig ist? Ein Kommentar.

Die Schwimmoper in Wuppertal. Archiv

Foto: Fischer, Andreas H503840

Was kann es Besseres geben, als eine Entscheidung zurückzunehmen, die aus vielerlei Gründen nicht die richtige sein konnte? Diese Idee gar nicht erst gehabt zu haben – das würden manche der Kritiker sagen, die eine Mittagspause in der Wuppertaler Schwimmoper – um pöbelnde und Gäste beschimpfende Jugendliche auszuspielen und ihnen den Besuch zu verleiden – von vorneherein für eine Schnapsidee hielten. Das wäre aber wohlfeil.

Stattdessen ist es schlicht gut, wenn die Wuppertaler Verwaltung auf eine schlechte Idee und auch viel Kritik sehr schnell reagiert und jetzt eine andere Lösung in Erwägung zieht: mehr Sicherheitskräfte als weniger Badezeit – das ist auch im Sinne jener Besucher, die seit jeher zur Mittagszeit gekommen sind und am Wochenende nun vor verschlossenen Türen gestanden hätten. Und im Sinne derer, die das Zurückweichen vor sinnentleerter Pöbelei und fehlendem Anstand als grundsätzlich falsches Signal interpretieren.

Es bleibt trotzdem der gesellschaftliche Auftrag, diesen Jugendlichen ihr Tun noch grundsätzlicher zu spiegeln. Eltern, Jugend- und Sozialarbeit oder Polizei sind gefragt. Sonst ist zwar im Schwimmbad zu hohen Zusatzkosten bald Ruhe, aber gesellschaftlich wenig gewonnen. Denn dann ziehen diese Jugendlichen womöglich weiter und leben an anderer Stelle in Wuppertal ihre Sehnsüchte aus.