250 Jahre Frowein — Festakt in der Stadthalle
Rund 240 Gäste feierten ein bemerkenswertes Firmenjubiläum und erleben Ute Lemper.
Wuppertal. Draußen standen die Karossen des Audi-VIP-Service, mit denen einige der auswärtigen Gäste abgeholt worden waren. Drinnen ging es um die Geschichte des Unternehmens Frowein. Denn in der Stadthalle wurde jetzt mit 240 Gästen (von denen etwa 30 den Namen Frowein tragen) feierlich das 250-jährige Bestehen gefeiert. Und wie Moderatorin Anja Kohl (bekannt von der TV-Börsenberichterstattung) angesichts einer solchen Geschichte eines Familienunternehmens bemerkte: „Wer in Quartalsberichten denkt. Vergessen Sie es.“
Hervorgehoben wurde vielmehr die seit 250 Jahren immer wieder unter Beweis gestellte Fähigkeit der Familie, sich dem Wandel anzupassen. Einer Familie, die den Textilstandort Wuppertal mitgeprägt hat. Und das war im Jahr 2004 (einem Zeitpunkt, zu dem andere Textilfirmen längst aus Deutschland verschwunden waren) auch schmerzlich, als sich Frowein vom Textilgeschäft trennte und Bertold Frowein das Unternehmen in verschiedenen Teilen verkaufte.
Auch Hilmar Kopper, von 1989 bis 1997 Vorstandssprecher der Deutschen Bank und 27 Jahre lang im Aufsichtsrat der Firma Frowein tätig, erinnerte sich in der Stadthalle an die Schwierigkeiten, in der Dekade vor dem Jahr 2004 wenigstens die mittelfristige Finanzplanung sicherzustellen. „Abwehrkämpfe“ waren das häufig, sagte Kopper: „Aber gegen den Markt kann man nicht bestehen.“
Heute ist Frowein weiterhin unternehmerisch tätig — jedoch mit völlig anderen Aufgaben als Holdinggesellschaft mehrerer anderer Familienunternehmen in Deutschland. Und mit Sohn Charlie könnte die nun bereits 250 Jahre anhaltende unternehmerische Tätigkeit auch viel später noch weiter Bestand haben.
Ein Phänomen am Rande: Mit Oberbürgermeister Peter Jung hielt die Laudation, wie schon vor 50 Jahren, wieder (und das ist in der Geschichte eher selten) ein CDU-Mann. Zum 200-jährigen Bestehen von Frowein hieß der Oberbürgermeister allerdings Heinz Frowein.
Im großen Saal der Stadthalle trat schließlich als besonderes Geburtstagsgeschenk Ute Lemper auf. Sie lud zu einer musikalischen Weltreise ein und interpretierte unter anderem die Lieder „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ und „Chanson d’amour“.