Fairer Handel: Die Gepa will eine starke Marke werden

Die Verbraucher gaben im vergangenen Geschäftsjahr rund 94 Millionen Euro für Produkte des Wuppertaler Fair-Händlers aus.

Wuppertal. 40 Jahre, nachdem mit dem Guatemala-Kaffee das erste fair gehandelte Lebensmittel auf den Markt kam, schärft der führende europäische Fair-Händler Gepa sein Profil und platziert sich in einem umkämpften Markt noch stärker als faire und nachhaltige Marke. Die Vision dazu trägt den Namen „fair plus“. Und wie die Gepa-Geschäftsführer Thomas Speck und Robin Roth berichten, nehmen die Verbraucher dieses geschärfte Profil nicht nur wahr; sie wünschen sich sogar mehr Nachhaltigkeit.

Dem entspricht die Gepa, also der Pionier unter den Fair-Händlern, beispielsweise mit der Einführung neuer Schokoriegel, die jetzt erstmals auch faire Bio-Milch und faires Bio-Palmfett beinhalten. Die Teebeutel sind außerdem mittlerweile in einer Aroma-schutzfolie verpackt, die überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen besteht.

Und zum Ausgleich der von der Gepa auf den Philippinen freigesetzten Kohlendioxid-Emissionen pflanzt die Gepa mit dem Partner Vollrohrzucker ATC 10 000 Bäume. Im Angebot ist mittlerweile zudem eine faire Kaffee-Patenschaft, bei der Verbraucher über ein mindestens sechs Monate anhaltendes Kaffee-Abo eine Kaffeegenossenschaft in Mexiko besonders unterstützen.

Ziel der Geschäftstätigkeit ist dabei nach Angaben von Thomas Speck nicht etwa „Wachstum um jeden Preis, sondern Qualität auf allen Ebenen.“ Und das zielt auch auf die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe vom Handelspartner bis ins Päckchen. Damit positioniert sich die Gepa demnach als verlässlicher Partner für Menschen im Süden und für Verbraucher.

In der Summe hat der Fair-Händler mit dieser Strategie bei einem geringen Minus von 0,1 Prozent das Vorjahresniveau von 61,1 Millionen Euro im Großhandelsumsatz gehalten. Insgesamt haben die Verbraucher für Kaffee, Schokolade, Tee, Honig oder Mode-Accessoires im vergangenen Jahr etwa 94 Millionen Euro für Gepa-Produkte ausgegeben.

Den größten Umsatz machen nach wie vor die Weltläden und Aktionsgruppen. Allerdings setzte es in diesem Bereich ein Minus von 4,6 Prozent. Der Vertrieb über Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel hingegen legte um 6,8 Prozent auf 21,7 Millionen Euro zu. In Firmenkantinen und Bildungseinrichtungen stieg der Umsatz um 2,5 Prozent auf 7,2 Millionen Euro.