Das Immobiliengeschäft in Wuppertal nimmt weiter Fahrt auf

Die gute Konjunktur und niedrige Zinsen sorgen für steigende Umsätze. Sachverständige sprechen von einem gesunden Wachstum.

Wuppertal. Die Aussichten für eine weitere Belebung des Immobilienmarktes in Wuppertal sind gut. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht hervor, in dem der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Wuppertal eine Übersicht über die Entwicklung im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Die gute Konjunktur belebt das Geschäft in fast allen Segmenten. Die Nachfrage wird zudem durch extrem günstige Zinsen und die wachsende Angst vor Wertverlusten bei anderen Geldanlagen angeschoben.

Die Mitglieder der Gutachterausschüsse, die eine Einrichtung des Landes NRW sind, bilden ein von der Stadt unabhängiges Kollegialgremium, dem 21 ehrenamtliche Sachverständige aus den Bereichen Maklerwesen, Banken oder Architektur angehören. Es besteht per Gesetz eine Übersendungspflicht der Notare, alle abgeschlossenen Kaufverträge dem Gutachterausschuss zur Verfügung zu stellen. 2011 hat die Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund die Grundstücksmarktberichte getestet. Den Spitzenplatz in Deutschland nahm dabei der Wuppertaler Bericht ein.

Doch nicht allein die Qualität und Aufarbeitung kann sich sehen lassen, sondern auch die Zahlen. Der 75 Seiten starke Bericht lässt nach Einschätzung von Holger Wanzke, Vorsitzender des Gutachterausschusses, auf ein gesundes Wachstum schließen, wobei das Potenzial noch nicht ausgereizt sei. Insgesamt wurden 2011 rund 591 Millionen Euro auf dem Wuppertaler Immobilienmarkt umgesetzt, das ist eine Steigerung von neun Prozent. Die Anzahl der Kaufverträge, die über Notare abgewickelt wurden, stieg auf 3663 und damit um sechs Prozent.

Die Renner 2011 waren Einfamilienhäuser im unteren und mittleren Preissegement (vor allem Bergisches Plateau und Engineering Park) und Eigentumswohnungen im oberen Preissegment mit über 100 Quadratmeter und Balkon in Häusern jüngeren Datums zum Eigenbedarf. Der Kaufpreis lag hier fünf Prozent über dem Schnitt des Vorjahres. Bei kleineren Eigentumswohnungen in ungünstigen Lagen nahm dagegen die Zahl der Zwangsversteigerungen zu. 2011 wechselten 694 Ein-oder Zweifamilienhäuser (plus drei Prozent) den Besitzer. Neugebaute Reihenhäuser wurden (14 Kaufverträge) wurden zu einem Durchschnittspreis von 255.000 Euro, neugebaute Doppelhaushälften im Schnitt für 280.000 Euro verkauft. Größer war das Interesse an Reihenhaus-Neubauten in Form von Wohneigentum (39 am Bergischen Plateau). Der Grundstücksmarktbericht ist für 52 Euro in der Geschäftsstelle im Rathaus, Johannes-Rau-Platz 1, Zimmer C-007 erhältlich. Weitere Hinweise über Angebot und Nachfrage sowie die Bodenrichte und Grundstückpreise im Netz: