Volle Bücher im Maschinenbau – es brummt

Es geht selten um Preise, aber häufig um Lieferzeiten. Denn die Nachfrage ist riesig.

<strong>Wuppertal. Eines haben die Geschäftsführer der Wuppertaler Maschinenbaufirmen bei den heute zu Ende gehenden Messen in Düsseldorf gemeinsam: Ein kaum zu unterdrückendes Grinsen und strahlende Augen - und zwar immer dann, wenn sie auf die derzeitige Geschäftslage angesprochen werden. Auf der Metav (Fertigungs- und Automatisierungstechnik), der Wire (alles dreht sich um Kabel und Drähte) sowie der Tube (Rohrtechnologie) geht es daher in den Verhandlungen mit den Kunden auch selten darum, den Preisverfall aufzuhalten. Das große Thema sind die Lieferzeiten. Denn die sind aufgrund der extrem guten Auftragslage deutlich größer geworden.

Es brummt also: Dementsprechend ist der von Leimbach präsentierte Doppelwickler zum Beispiel längst verkauft. "Sold to Draka" steht deshalb deutlich lesbar auf der Maschine. Olaf Römer von Leimbach hat aber noch mehr gute Nachrichten: So baut Leoni ein neues Werk in Bautzen - und Leimbach mit der hauseigenen stark ausgeprägten Fertigungstiefe erhält dabei den größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte. Römer macht aber auch kein Geheimnis daraus, dass die Maschinenbauer harte Zeiten hinter sich haben.

Weniger um den Gewinn neuer Kunden als um die Kundenpflege geht es bei Sachsenröder. Auch Dirk Sachsenröder und Wolfram Ottersbach besprechen dabei derzeit vor allem Lieferzeiten. Sachsenröder hofft zudem auf eine sich weiter öffnende Uni, damit auch mittelständische Firmen wie seine eine Chance haben, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung erfolgreich aufzubauen.

Nahezu sämtliche Maschinen, die Wafios Umformtechnik in Düsseldorf zeigt, sind ebenfalls bereits verkauft. "Es läuft" sagt Geschäftsführerin Jutta Leib. Neu ist unter anderem ein Prüf- und Sortiersystem für fertige Teile. Das einzige Problem bei den Maschinen für Draht und Rohr: die Lieferzeiten.

"So wünscht man sich das", sagt Hans-Jürgen Klapproth von Friedrich Strack Maschinen. Er hat die Handelsvertretung für Werkzeugmaschinen vor wenigen Jahren übernommen - und profitiert jetzt vom Aufschwung. Den Service für die Kunden leistet sein Unternehmen selbst, damit es nicht mehr auf Dritte angewiesen ist.

Von 100 auf 140 Mitarbeiter gewachsen ist die Firma Karl Deutsch. Und nach Angaben von Wolfram Deutsch könnten noch mehr Mitarbeiter eingestellt werden, um der Auftragslage Herr zu werden. Gerne möchte er auch anbauen. Einzige Sorge: Wegen des schwachen Dollars drängen derzeit auch wieder US-Firmen auf den Markt.

Eine neue Generation der Hochleistungs-Kappsäge präsentiert die Maschinenbau-Kooperation. Kunden sollen die Trennzeiten um bis zu 30 Prozent verringern können.