Wolkenburg & Co.: Wie geht es weiter?
Verkehr: Verwaltung stellt Verbleib der Änderungen nach Ende der B 7-Sperrung zur Diskussion.
Elberfeld. Am 10. Juli heißt es wieder: „Freie Fahrt auf der B 7“. Das Ende der Sperrung könnte auch das Ende einiger Verkehrsänderungen einläuten, die die Stadt eingeführt hatte, um eben auf die Sperrung der Hauptachse durchs Tal zu reagieren. An einigen Stellen werden die Regelungen allerdings beibehalten — wenn es nach den Empfehlungen der Verwaltung geht. Diese werden jetzt in den politischen Gremien diskutiert, unter anderem heute Abend in den Bezirksvertretungen (BV) Elberfeld und Elberfeld-West.
22 Punkte umfasst die Liste der Stadt. Der Großteil dürfte ohne viele Diskussionen abgehakt werden. Einige Stellen bieten aber Konfliktpotenzial, wie etwa die Wolkenburg. Die schmale Straße, die zu einer der Hauptausweichrouten während der Sperrung wurde, soll — so lautet jedenfalls der Vorschlag der Verwaltung — auch weiterhin Tempo 30-Zone bleiben. „Das sehen wir nicht so“, sagt Joachim Knorr, CDU-Fraktionsvorsitzender in der BV Elberfeld. Zwar könne er nachvollziehen, „dass die Anwohner sich das wünschen. Aber wir brauchen auch Straßen in der Innenstadt, auf denen man 50 fahren kann“. Tempo 30 zumindest bis Ende 2018, wenn nach der Fertigstellung des Döppersbergs alle Buslinien ihre korrekten Routen und damit auch wieder durch die Wolkenburg fahren, sieht Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) als sinnvoll an. Danach, so Vitenius, könnten allerdings auch die WSW Probleme bekommen, da die Busse durch das Tempolimit Zeit verlieren.
Diskussionen dürfte es um die Regelung in der Steinbeck geben. Der Kreisel dort war aufgegeben worden, um während der Sperrung für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen. Das habe sich bewährt, heißt es von der Verwaltung, weshalb sie einen Rückbau der Kreuzung zum Kreisverkehr nicht empfehle. „Das können wir so belassen“, sagt Vitenius. Die Regelung sei zwar „in der Not“ getroffen worden, aber habe sich auch aus seiner Sicht bewährt. Pragmatischer sieht es Klaus Lüdemann von den Grünen. „Ein Kreisel wäre schon sinnvoller, aber der kostet natürlich auch.“ Die Kosten für einen Rückbau wären nämlich, wie auch die Verwaltung betont, nicht mehr im Gesamtpaket Döppersberg enthalten, sondern müssten aus dem Haushalt getragen werden. Erstmal könne man deshalb die Situation dort so belassen, wie sie ist, um dann in ein paar Jahren vielleicht noch einmal über die Umgestaltung zu reden, so Lüdemann.
Für die Rückkehr zum Kreisel spricht sich dagegen Joachim Knorr aus. „Das ist eigentlich sinnvoller.“ Auf der gestrigen Fraktionssitzung war die Steinbecker Meile deshalb noch einmal Thema.
Gegenwind kommt auch von einigen Geschäftsleuten. „Wir wollen den Kreisverkehr zurück“, sagt Hans-Joachim Flohr, Geschäftsführer des Aurego-Autohauses. Das sei den Firmen in dem Gewerbegebiet Steinbeck vor der Veränderung versprochen worden, sagt Flohr und ärgert sich über die jetzige Idee der Verwaltung, die aktuelle Regelung beizubehalten. „Mit uns hat keiner mehr gesprochen.“ Die Lösung über Ampeln führe in dem Gewerbegebiet immer wieder zu langen Rückstaus.
Die letztendliche Entscheidung darüber, ob, und wenn ja, in welchem Maße die Änderungen während der Sperrung rückgängig gemacht werden sollen, trifft der Verkehrsausschuss am 22. Juni. Ein Zeitproblem bei der anschließenden Umsetzung sieht die Verwaltung nicht. Nur bei größeren Änderungen gegenüber den Vorschlägen der Stadt könnte es knapp werden, so Stadtsprecher Thomas Eiting. Er weist allerdings darauf hin, dass nur ein kleiner Teil der vorgeschlagenen Änderungen schon vor der Wiederöffnung der B 7 umgesetzt sein müssen.