Wüste und Architektur: Wuppertaler zieht es nach Dubai

Auch Reisen nach Spanien und in die Türkei sind beliebt. Je nach Stadtteil gibt es Unterschiede. Die WZ hat sich in Reisebüros umgehört.

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Wuppertal. Wer hätte gedacht, dass die Wuppertaler ihre Reisepläne nach Bastian Schweinsteiger und seinen Teamkollegen ausrichten? Aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft hat sich das Sommergeschäft in vielen Reisebüros der Stadt ein wenig verschoben. „Nach der WM hatten wir einen starken Anstieg von Last-Minute-Buchungen, der immer noch anhält“, berichtet Selcuk Cakmak, Inhaber des Barmer Reisebüros Delphin-Holiday. Allgemein hat sich laut Cakmak aber der Trend zur langfristigen Urlaubsplanung durchgesetzt. Denn Frühbucher profitieren von Rabatten.

Die höchsten gibt es nach Erscheinen der Reisekataloge im November und Dezember, ab Februar dünnen sie bis zum Sommer sukzessive aus. Dasselbe gilt für Flugpreise: je kürzer vor Abflug, desto teurer das Ticket. Besonders Familien mit Kindern ergattern bei Frühbucherangeboten die besten Konditionen, sagt Ute Haupt, Teamleiterin im Derpart-Reisebüro Cronenberg.

Mit Blick auf die beliebtesten Reiseziele machen die Büros in den Stadtteilen unterschiedliche Erfahrungen. Seit jeher beliebt ist Spanien inklusive Balearen und Kanaren. Türkei und Bulgarien werden gefragter. Auch die griechischen Inseln werden wieder besser gebucht, dank hochwertiger Angebote. Als „große Verlierer“ bezeichnet Selcuk Cakmak Ägypten und Tunesien. „Die Leute zieht es in politisch stabile Gebiete.“

Das haben sich Länder wie Spanien und die Türkei zunutze gemacht und die Preise erhöht. Wer Urlaub am Meer macht, bucht größtenteils Pauschalreisen. Individuelle Pakete werden eher von Herbst bis Frühjahr zusammengestellt, als mehrwöchiger Aufenthalt in zwei Hotels bis hin zum ausgeklügelten Rundum-Programm.

Zu den Lieblings-Fernzielen gehören stadtteilübergreifend die USA, Kanada und Südafrika. Im Raum Elberfeld ist Dubai gefragt. In die Karibik zieht es die Wuppertaler laut Ute Haupt im Sommer durch die Hurrikan-Gefahr nicht. Im Reisebüro Langerfeld werden auch Asien und Mexiko gebucht, sagt Kirsten Fittkau.

Einen Boom erleben Kreuzfahrten, berichtet Ursula Scheer, Inhaberin von Iliosreisen in Vohwinkel. Sie seien bezahlbar geworden, das Klischee der exklusiven Kunden im Alter von 70 Jahren aufwärts habe sich aufgelöst. „Kreuzfahrten eignen sich für Menschen, die etwas anderes sehen und erleben wollen. Das Hotel fährt immer mit, wie bei einer Rundreise. Und vielleicht entdeckt man dabei einen Ort, an dem man seinen nächsten Jahresurlaub verbringen möchte.“ Individuelle Beratung sei nach wie vor das Privileg des Reisebüros gegenüber dem Internet. „Im Büro kommt auch mal etwas ganz anderes raus“, sagt Scheer. Die einst befürchtete Abwanderung der Bucher ins Internet sei ausgeblieben, bestätigt Ute Haupt.