Bildung Baff-Betreuer hoffen auf mehr Platz für die Kinder

Wuppertal · Elternverein sorgt für den Ganztag am Nützenberg.

Sonja Rensch leitet den Ganztag an der Grundschule Am Nützenberg. 225 Kinder werden in sieben Gruppen betreut.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Als vor 25 Jahren an der Grundschule Am Nützenberg der Verein „Baff“ gegründet wurde, bedeutete das mehr als die Entstehung eines Betreuungsangebots für die Schulkinder. Es war ein Zeichen der Zeit: „Wir sind nicht mehr in den 50er-Jahren, wo die Mutter mit Schürze zu Hause wartet“, erzählt Sonja Rensch von den Beweggründen, den Elternverein unter dem Dach des paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus der Taufe zu heben. Rensch, die Leiterin des Ganztags, ist selbst seit 1996 dabei. Damals begann das Land NRW mit der Bereitstellung von Fördermitteln für die Betreuung in der Grundschule. Die Chance wurde am Schopf gepackt.

Inzwischen sprechen allein die Zahlen Bände: Mehr als 200 Eltern sind hier Mitglieder und ein 22-köpfiges Team sorgt für die Umsetzung der Aufgaben. Dazu gehört die Betreuung von insgesamt 225 Kindern in sieben verschiedenen Gruppen, die Zubereitung von 175 Mittagessen täglich und das spielerische Lernen in 20 AGs.

Neben der Kurzbetreuung bis 14 Uhr gibt es den Offenen Ganztag. Kern der Vereinsarbeit sind die Bildungsangebote. Besonders ist dabei, dass es nicht nur feste AGs zu Kreativität, Umwelt oder Bewegung gibt. Die Kinder können auch selbst Gruppen leiten – mit eigenen Themen. „Da sind die Kinder die Experten“, sagt Rensch. Das komme gut an, weil gegenseitig voneinander gelernt wird.

Durch Corona wurde die Organisation erschwert. Notbetreuung musste gewährleistet werden. Klassenübergreifendes Spielen ist nicht mehr möglich. Auch der Wechselunterricht erschwert die Planung.

Nicht nur deswegen ist mehr Platz nötig. Noch vor gut zehn Jahren waren viermal weniger Kinder im Ganztag. Deshalb wünscht sich der Verein ein neues Gebäude, gleich gegenüber an der Kyffhäuserstraße. Hier steht neben einem Schulgebäude auch ein baufälliges Haus, dessen Abriss die Stadt bereits plant. Geht es nach Baff, entstehen hier „größere Räume, die wir auch für eine Mensa nutzen können.“ Sie wären multifunktional, „für Theateraufführungen oder Feste.“ Darüber hinaus sollen auch andere Vereine aus dem Stadtteil das Haus nutzen können. Baff befindet sich in Gesprächen mit den Johannitern, die den Bau des neuen Hauses übernehmen und mit der Stadt einen Vertrag über die Nutzung aushandeln würden.

Unterstützung aus der Lokalpolitik hat der Verein: „Er ist rege aktiv“, lobt Bezirksbürgermeisterin Gabriele Mahnert und sagt: „Wir haben ihn vonseiten der BV in seinen Anliegen immer unterstützt.“