Wirtschaft Wuppertal: Berger-Gruppe vergrößert sich
In der Kohlfurth reicht der Platz nicht mehr – nun wird erweitert.
Der große Kran, der auf dem Firmengelände an der Kohlfurther Brücke 69 steht, ist schon von weitem zu sehen. Auf dem Grundstück erweitert die Berger-Gruppe gerade ihre Räumlichkeiten. Die bisher 8000 Quadratmeter werden zu rund 9000. Nötig macht die Erweiterung das Mehr an Personal, das der Industriebetrieb benötigt. Die Planung soll aber auch die Wertschätzung zeigen, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern entgegenbringt. „Damit stellen wir das Unternehmen für die Zukunft gut auf“, sagt Geschäftsführer Andreas Groß.
Tiefe Löcher zeigen bereits jetzt die Stellen, wo bald die Stützpfeiler für die Außenwände der Halle hinkommen. Diese wird direkt an ein bestehendes Gebäude gebaut, sodass eine große Halle entsteht. 650 Quadratmeter Produktionsfläche kommen dadurch hinzu. Zudem entsteht auf einem Teilbereich der Halle eine weitere Etage (rund 350 Quadratmeter) mit Büroräumen, daneben eine Dachterrasse und ein Dachgarten. Rund drei Millionen Euro investiert die Berger-Gruppe in den Neubau.
In den vergangenen Jahren ist die Maschinenfabrik stetig gewachsen auf heute 185 Mitarbeiter. Dadurch ist es in den bisherigen Räumen eng geworden. Hinzu kommt die gewachsene Komplexität und Größe der Maschinen, die ebenfalls mehr Raum einnehmen. Doch der Platzmangel war nicht der einzige Grund, warum sich die Geschäftsführer Marco Chiesura und Andreas Groß für den Neubau entschieden haben. „Mitarbeiter brauchen vernünftige Arbeitsplätze, das gehört zur Wertschätzung dazu“, sagt Chiesura.
Und die beiden wollen auch ein Zeichen setzen, dass sie an die Zukunft des Unternehmens glauben. „In Zeiten, in denen wenig oder gar nicht gebaut wird, wollen wir deutlich machen, dass wir an die Deutschland-AG glauben“, so Groß.
Der Stromverbrauch wurde bereits drastisch reduziert
Nachhaltigkeitsaspekte haben bei der Planung des Baus ebenfalls eine Rolle gespielt. So wird die bereits vorhandene Photovoltaikanlage auch auf dem Dach des neuen Bürogebäudeteils erweitert. Schon jetzt liefern 1800 Paneele auf rund 5000 Quadratmeter eine Leistung von 700 Kilowatt-Peak. Hinzu kommt eine Pelletheizung und die Wiederverwendung der Abwärme der Maschinen. Auf LEDs hat die Berger-Gruppe bereits umgestellt und nach dem Hochwasser 2021, bei dem das Wasser rund 30 Zentimeter hoch in der Produktionshalle stand, wurde einiges in Sachen Dämmung und Co. getan. „Wir haben unseren Stromverbrauch in den vergangenen zehn Jahren von rund 640 000 Kilowattstunden auf etwa 210 000 reduzieren können“, sagt Groß stolz. Größtes Potenzial hatte dabei die LED-Beleuchtung, die etwa ein Drittel der zuvor verbrauchten Energie sparte. Davon noch einmal die Hälfte hat die Photovoltaikanlage gebracht. Der Betrieb verfügt über das größte Wallbox-Netz einer privaten Firma.
Besonderes Highlight der neuen Räume wird aber eine Lehmwand werden, die über die komplette Höhe der Halle gebaut wird. Lediglich als Basis gibt es einen Sockel, der – sollte noch einmal Wasser in die Halle eindringen – die Wand nicht zusammenbricht. „Das ist ein tolles Projekt, Ich weiß gar nicht, ob schon einmal eine so große Lehmwand gebaut wurde“, sagt Groß. Die 85 Quadratmeter-Wand soll für ein angenehmes Raumklima sorgen. Es wird aber auch Klimaanlagen geben, die mit dem selbst erzeugten grünen Strom betrieben werden.
Am 5. Dezember soll die Erweiterung fertig sein und mit einem Fest eröffnet werden. Dass das zeitlich klappt, da sind Groß und Chiesura felsenfest von überzeugt. Denn auch bisher ist alles nach Plan verlaufen. Sogar alle Genehmigungen wurden zeitig erteilt. „Ich kann die Zusammenarbeit mit dem Bauamt an dieser Stelle nur loben“, sagt Andreas Groß. Für die Umsetzung habe man zudem auf lokale Firmen gesetzt, unter anderem auf das Bauunternehmen Dohrmann aus Remscheid, das bereits zum fünften Mal für die Berger-Gruppe aktiv ist.