Verzögerungen Wuppertal: Freigabe der Loher Brücke frühestens Ende März
Wuppertal · Die Öffnung für den Verkehr verzögert sich weiterhin.
Seit dem 6. Mai 2024 ist die Loher Brücke für den Verkehr vollgesperrt. Schon im Oktober vergangenen Jahres hätten die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein sollen. Damals wurde jedoch im Verkehrsausschuss mitgeteilt, dass es „zu teilweise erheblichen, nicht vorhersehbaren weiteren Arbeiten gekommen ist“, weshalb sich einige Schwierigkeiten erst später gezeigt hätten und so die Bauarbeiten verlängern. Damals rechnete der Abteilungsleiter für Ingenieurbauwerke, Thorsten Warning damit, dass die Brücke vermutlich im Februar freigegeben werden könne.
Nun teilt das Presseamt der Stadt mit, dass ein Ende der Bauarbeiten aktuell für Ende März/ Anfang April eingeplant sei. Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler erklärt: „Das Wetter spielt dabei eine ganz wichtige Rolle, wenn das nicht mitspielt, könnte sich der Zeitplan weiter verzögern.“ Derzeit sei man damit beschäftigt den Kappenbeton vorzubereiten. Die eigentlichen Arbeiten mit Beton seien für die 9. Kalenderwoche, also in der Zeit vom 24. bis 28. Februar eingeplant. „Wie es dann weitergeht, hängt stark vom Wetter im März ab“, so Schmidt-Keßler weiter.
Die Brücke aus Naturstein stammt aus dem Jahr 1853
Das Naturstein-Bauwerk, das aus dem Jahr 1853 stammt, wird im Rahmen eines Projektes aus dem Förderprogramm für den kommunalen Straßenbau des Landes NRW umfassend saniert. Zuerst waren die Arbeiten bereits für 2022 geplant, mussten aber nach hinten um anderthalb Jahre verschoben werden. Die Auftragsvergabe erfolgte daher erst Anfang Februar 2024. Die Gesamtkosten werden von der Stadt weiterhin mit 2,08 Millionen Euro angegeben, die Baukosten (1,8 Millionen Euro) werden zu 75 Prozent vom Land übernommen.
Insbesondere die Spritzbetonschale aus dem Jahr 1957 hatte starke Schäden aufgewiesen, die nach Angaben der Stadt nicht mehr zu reparieren gewesen sind. Im Zuge der Sanierung wurde unter anderem eine neue sogenannte Lastverteilplatte errichtet, der Gewölberücken nach heutigem Standard abgedichtet und die alte Spritzbetonschale entfernt, wodurch auch die alten Natursteinblöcke wieder sichtbar werden. Durch die Sanierung werden außerdem die schmalen Gehwege auf je rund 2,25 Metern verbreitert und der Übergang auf die Brücke barrierefrei ausgebaut. Zudem soll auch eine neue Abbiegespur für Radfahrer zur Junior Uni entstehen.
Während der Arbeiten wurden im vergangenen Sommer einige negativen Entdeckungen gemacht, die zu Verzögerungen führten. So waren die Gewölbesteine eines Nebenbogens in einem deutlich schlechteren Zustand als vorher gedacht, die darüber geplante Betonplatte musste deshalb statisch tragend und deshalb stärker ausgebildet werden. Die Planung wurde dadurch erschwert, dass drei Gas- und Wasserleitungen der WSW höher im Gewölbe liegen als angenommen. Die Straßenoberseite am Brückenende musste damit um zwölf Zentimeter angehoben werden.
Bei der Freilegung der Flügelwände und der Seitenbereiche hatte man zudem festgestellt, dass die östliche Stützmauer zwischen den Bögen „quasi ohne Gründung“ ist, wodurch hier eine komplett neue Mauer gebaut werden musste, wie es auf der Webseite der Stadt ausgeführt ist.
Weiterhin konnten die erforderlichen Betonauffüllungen des Hauptbogens nicht in der benötigten Mächtigkeit ausgeführt werden. Auch hier musste die Statik neu überprüft und angepasst werden.
Nach Angaben der Stadt rechnete man im weiteren Verlauf nicht mehr mit solchen „Überraschungen“ wie im Sommer 2024, da alle Abbrucharbeiten abgeschlossen waren und nun der Wiederaufbau dran ist. Gerade das Aufbringen von Beton benötige Witterungsverhältnisse über null Grad, man habe das Material zwar bereits so angepasst, dass damit auch bei tieferen Temperaturen und ungünstigem Wetter gearbeitet werden könne, doch es seien Grenzen gesetzt.